Quellenarbeit als lebenslanges und neues Lernen - Deutschland ...

abgesehen, die der Staat nicht nur für vermeintliche "Bildungsreformen", sondern
auch für eine kostspielige, teilweise überflüssige Bürokratie zu zahlen hat;
-5. Ob und inwieweit durch die geplanten bundesweiten Bildungsstandards nicht
wieder Lerninhalte und Lernmethoden festgeschrieben werden? Sie dürfen nur
Zielvorgaben enthalten, die mindestens erreicht und regelmäßig evaluiert werden
müssen;
-6. Ob sich Grundschullehrer/innen, die über die erforderliche Eigeninitiative und
Selbstständigkeit verfügen, finden und engagieren werden, um die neuen
Ganztagsschulen mit Leben zu erfüllen? Es handelt sich nicht um eine von ihnen
selbst verschuldete, sondern eine ihnen jahrzehntelang von oben aufoktroyierte und
verordnete Unmündigkeit. Als bislang bevormundete "Objekte" werden sie
beträchtliche Umstellungsschwierigkeiten haben, zu selbstständigen "Subjekten" zu
werden, wie die neuen Ganztagsschulen, der Offene Unterricht und auch
Quellenarbeit sie voraussetzen. Dies wird neue Konzepte für die Lehrer-Fort- und -
Weiterbildung sowie ihre Praxis erfordern;
-7. Ob Ganztagsschulen nicht nur Schulinvestitionen erleichtern, sondern vorrangig
der Schulentwicklung dienen? Die Realität sieht derzeit so aus, dass viele Länder die
zur Verfügung gestellten Bundesgelder in erster Linie für Erweiterungsbauten,
Sanierungsarbeiten und Nachmittagsbetreuungen verwenden. Daher warnt die
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) vor "Halbtagsschulen mit
Suppenküche und Verwahrangebot". Der Nachweis, dass Ganztagsschulen den
Unterricht verändern und das Lernen an Schulen verbessern, steht noch aus.
7.6. Elektronische Medien und Computer Literacy: Zielkonzepte und
Beispiele in der Grundschule (1. - 4. Klasse)
In der Grundschule, vorzugsweise in den neuen Ganztagsgrundschulen, lassen sich
mit der D-Dok. zwei Zielkonzepte testen, die mit einigen praktischen Vorschlägen
konkretisiert werden:
-1. Geburtshelferdienste für die Wissensgesellschaft leisten
Die elektronischen Medien, darunter TV, Computer, Internet, Handy, sind längst in
die Kinderzimmer eingezogen. Spiele und Unterhaltung gelten als
Lieblingsbeschäftigungen: Zeichentrickserien, Gameboys, Hollywood- und
Actionsfilme, Daily Soaps, Casting-Shows, PC- und Videospiele, Mystery-Serien
sowie nach 23 Uhr, sofern die Kinder über einen eigenen Fernseher verfügen (6 - 13-
Jährige: 55% in den neuen, 28% in den alten Bundesländern), auch
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