01.11.2012 Aufrufe

Quellenarbeit als lebenslanges und neues Lernen - Deutschland ...

Quellenarbeit als lebenslanges und neues Lernen - Deutschland ...

Quellenarbeit als lebenslanges und neues Lernen - Deutschland ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

verallgemeinern lassen: Immerhin ist Bayern in der nationalen PISA-Studie<br />

Spitzenreiter in <strong>Deutschland</strong> (1.2); <strong>und</strong> bei den türkischen Studentinnen wirkt sich<br />

offenbar eine geschlechtsspezifische Komponente aus: dass sie ihre familiär-<br />

patriarchalisch bedingte Diskriminierung gegenüber Jungen durch intellektuelle<br />

Leistungen unbewusst kompensieren wollen <strong>und</strong> damit gegen die ihnen<br />

aufoktroyierte traditionelle türkische Frauenrolle aufbegehren.<br />

In die D-Dok. sind türkischsprachige Originalquellen nebst deutschen Übersetzungen<br />

aufgenommen, die das türkisch-deutsch-europäische Verhältnis <strong>und</strong> die Lage der<br />

türkischen "Gemeinde" in <strong>Deutschland</strong> exemplarisch spiegeln sollen. Sie werden in<br />

diese vornehmlich deutschsprachige Datenbank integriert, um zu dokumentieren,<br />

dass Ausländer in <strong>Deutschland</strong> wahrgenommen werden <strong>und</strong> dort mit anderen leben<br />

können, ohne ihre Identität, ihre Sprache, ihre Religion, ihre Kultur, ihre Wurzeln<br />

aufgeben oder verleugnen zu müssen.<br />

Gleichberechtigt <strong>und</strong> chancengleich individuell entfalten können sich Ausländer/innen<br />

jedoch nur dann, wenn sie die Demokratie in <strong>Deutschland</strong> respektieren <strong>und</strong> die<br />

deutsche Sprache erlernen, um sich zu integrieren - statt sich abzuschotten, damit<br />

ins Abseits zu stellen oder gar Intoleranz, Hass <strong>und</strong> Terror zu predigen. Je schlechter<br />

junge Türken in <strong>Deutschland</strong> integriert sind, um so mehr neigen sie dazu, sich<br />

islamisch-f<strong>und</strong>amentalistischen Überzeugungen zu verschreiben oder politischnationalistischen<br />

Organisationen wie "Milli Görüº" (Nationale Sicht) oder<br />

"Bozkurtcular" (Graue Wölfe) anzuschließen. Integration heißt nicht Assimilierung im<br />

Gastland, verbietet aber auch, Gastrechte zu missbrauchen <strong>und</strong> auszubeuten.<br />

Ob <strong>und</strong> inwieweit es gelingt, die angebotenen fremdsprachlichen Quellen in der D-<br />

Dok. für die geschilderte migrantenspezifische Integration fruchtbar zu machen, ist<br />

keine theoretische, sondern eine praktische Frage. Es ist auch kein schulisches oder<br />

Bildungsproblem allein, sondern längst eine ungelöste nationale <strong>und</strong> darüber hinaus<br />

eine europäische Aufgabe. Die Politik schiebt sie vor sich her <strong>und</strong> manövriert damit<br />

die Schulen in eine Sackgasse. Schon heute ist an vielen Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Hauptschulen<br />

mit hohem Migrantenanteil das Unterrichten in deutscher Sprache unmöglich — <strong>und</strong><br />

wird dennoch gefordert. Wenn Familien <strong>und</strong> Staat so versagen, kann auch Schule<br />

nichts daran ändern.<br />

7.11. Die erste Lernprobe: Die Vorstellung der D-Dok. in einer 4. Klasse<br />

der Gr<strong>und</strong>schule Hackenberg in Remscheid<br />

Die Abschnitte 7.5. - 7.10. habe ich ohne Schulerfahrung unter Auswertung der<br />

zitierten Literatur geschrieben. Da ich mich auch in Forschung <strong>und</strong> Lehre nicht mit<br />

dem Primarbereich befasst habe, liegt nahe, dass ich die Realitäten verkenne, die an<br />

Gr<strong>und</strong>schulen herrschen. Daher habe ich eine mir bekannte, erfahrene<br />

219

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!