Quellenarbeit als lebenslanges und neues Lernen - Deutschland ...

5.3. Der Spiegel und die Unberechenbarkeit der Schulaufsicht:
Quellenarbeit mit der D-Dok. als "Untergrundarbeit" an deutschen
Schulen?
Könnte Ihre allgemein bildende Schule in ihr Schulprogramm Elemente des
Lernprogramms der D-Dok. aufnehmen? Und könnte sie sich mit ausgewählten
Themen aus dem 13-Punkte-Katalog profilieren? Oder vielleicht zu einer der besten
Schulen in Ihrer Stadt oder gar im Lande werden?
Aber wenn Sie vor den Spiegel treten und ihn befragen: "Spieglein, Spieglein, an der
Wand, was ist die beste Schule im ganzen Land?", müssen Sie befürchten, dass der
Spiegel weissagt: "Ihr könntet die beste Schule sein im Lande, aber eure
Schulaufsicht ist dazu nicht im Stande." Oder nach deutlicher: "Ihr könntet die beste
Schule sein im Lande, aber eure Schulaufsicht ist eine Schande." Dies zu
entschlüsseln, erfordert Quellenarbeit.
Wenn der Spiegel so orakelt, wird er seine Gründe haben, denn er ist unbestechlich
und "objektiv", auch wenn die Schulaufsicht gelb und grün werden sollte. Was auf
dem Papier steht und in der Theorie taugt, entspricht oft nicht der Praxis. Vielleicht
hat Ihre Schulaufsicht das Schulprogramm so lange zurückgewiesen und erst
genehmigt, bis es kein Schulprogramm mehr war, wie gesetzlich vorgeschrieben,
sondern ein Programm der Schulaufsicht, obwohl sie dazu nicht im Stande ist. Ihre
Schule hat Autonomie, Eigenständigkeit oder Selbstständigkeit verordnet
bekommen? Aber die Bürokratie an Ihrer Schule nimmt nicht ab, sondern zu. Und die
Schulleitung darf trotz neuer Kompetenzen keine Lehrer/innen einstellen, die Ihrer
Schule ein neues Profil geben könnten, sondern erhält Problemfälle zugewiesen, die
das Kollegium demotivieren und Ihre Schule ruinieren.
Vielleicht ist auch Ihre Dezernentin oder Oberschulrätin mitverantwortlich für das
Votum des Spiegels, weil sie Ihrer Schule "neue Medien" und "Evaluation" verordnet
hat , aber selbst mit dem Computer nicht umgehen kann und noch nichts von
EVAluation gehört hat. Zwar hat die Schulaufsicht auf dem Papier eine
Doppelfunktion erhalten, denn sie soll nicht nur kontrollieren, reglementieren,
anweisen und gegebenenfalls strafen, sondern auch beraten, begleiten und helfen.
Dies hat sich dort allerdings noch nicht herumgesprochen, abgesehen davon, dass
Bürokratien viel Zeit brauchen, um ihr Selbstverständnis neu zu definieren und zu
lernen.
Der direkte Weg zur Erprobung der D-Dok. führt daher nicht über das
Schulprogramm und damit über die Schulaufsicht als unberechenbarer
Unbekannten, sondern über Ihre Schulleitung vor Ort. Ist es nicht eine Schande,
dass computergestützte, fächerübergreifende Quellenarbeit, neue Lernziele und
Lernmethoden in Deutschland sich an Schulen "verstecken", sozusagen in den
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