Quellenarbeit als lebenslanges und neues Lernen - Deutschland ...
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Die Informationen in der D-Dok. sind noch kein Wissen, sondern Rohstoff für dieses<br />
Wissen <strong>und</strong> für die von ihm abhängige Wissensgesellschaft. Erst wenn Menschen<br />
mit ihnen arbeiten <strong>und</strong> sie verarbeiten, verwandeln sie sich in lebendiges Wissen.<br />
Dies setzt eine Umorientierung im Informationszeitalter voraus: Bildung vollzieht sich<br />
nicht nur in stark institutionalisierten Formen des Lehrens <strong>und</strong> <strong>Lernen</strong>s, z.B. in<br />
Schule, Hochschule <strong>und</strong> Beruf zu festgelegten Zeiten, sondern lebenslang auch in<br />
formalen <strong>und</strong> informellen Lernprozessen des Individuums. Dieser<br />
Paradigmenwechsel heißt lernende Gesellschaft oder <strong>lebenslanges</strong> <strong>Lernen</strong>. Es<br />
erfordert, das Lernverhalten von Gr<strong>und</strong> auf zu verändern. Davon handelt dieses<br />
Begleitbuch zur <strong>Quellenarbeit</strong> <strong>und</strong> D-Dok.<br />
1.2. Die PISA-Studien I <strong>und</strong> II der Organisation für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit <strong>und</strong> Entwicklung (OECD): Konsequenzen für<br />
<strong>Deutschland</strong><br />
Man muss nicht das Bildungs- <strong>und</strong> Sozialgefälle im Nord-Süd-Verhältnis<br />
beschwören, um auf Defizite im Informationszeitalter hinzuweisen <strong>und</strong> auf die damit<br />
verb<strong>und</strong>enen "schwarzen Löcher" selektiver Globalisierung <strong>und</strong> sozialer Exklusion.<br />
Die PISA-Studie I (Programme for International Student Assessment), die weltweit<br />
größte <strong>und</strong> bislang unbestritten f<strong>und</strong>ierte Schulleistungsanalyse, die von der<br />
Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit <strong>und</strong> Entwicklung (OECD) in Auftrag<br />
gegeben wurde, testete im Frühsommer 2000 r<strong>und</strong> 180.000, in der Regel 15jährige<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in 32 Staaten in den Bereichen Lesekompetenz,<br />
mathematische Gr<strong>und</strong>bildung <strong>und</strong> naturwissenschaftliche Gr<strong>und</strong>bildung. Davon<br />
entfiel auf die B<strong>und</strong>esrepublik <strong>Deutschland</strong> eine repräsentative Stichprobe von etwa<br />
5.000 Probanden/innen aus insgesamt 219 Schulen. 3<br />
<strong>Deutschland</strong> landete bei der Lesekompetenz im internationalen Vergleich<br />
abgeschlagen im unteren Drittel (Abbildung 1). 4 Fast 10% der getesteten 15jährigen<br />
deutschen Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen fehlt jedes Textverständnis , so dass sie<br />
unterhalb der niedrigsten Kompetenzstufe I liegen (OECD-Durchschnitt 6%) –<br />
schlechter <strong>als</strong> <strong>Deutschland</strong> schneiden nur Lettland, Luxemburg, Mexiko <strong>und</strong> Brasilien<br />
ab. Weitere 12,7% erreichen die Kompetenzstufe I, so dass fast 23% der deutschen<br />
Jugendlichen Texte zwar lesen, sie aber nicht oder allenfalls nur oberflächlich<br />
verstehen können.<br />
3 Deutsches PISA-Konsortium (Jürgen Baumert, Eckhard Klieme, Michael Neubrand, Manfred<br />
Prenzel, Ulrich Schiefele, Wolfgang Schneider, Petra Stanat, Klaus-Jürgen Tillmann, Manfred Weiß<br />
Hrsg.): PISA 2000. Basiskompetenzen von Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern im internationalen Vergleich.<br />
Opladen 2001 (Fortan PISA 2000). Seiten 18f.<br />
4 PISA 2000. Seite 102.<br />
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