Leistungscharakteristika von ATM-Netzen für ... - Torsten E. Neck
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114 ÜBERTRAGUNG DER MULTIMEDIALEN DATEN ÜBER EIN <strong>ATM</strong>-NETZ<br />
7.3.3 Zellverzögerung durch Multiplexen auf der Physikalischen Schicht<br />
7.3.3.1 Kanalmultiplex im <strong>ATM</strong>-Netz<br />
Die Technik der VPI und VCI ermöglicht das Multiplexen verschiedener Verbindungen auf<br />
eine <strong>ATM</strong>-Übermittlungsstrecke.<br />
Die Zellen der gemultiplexten Datenströme sind mit einer der vereinbarten Bitrate<br />
entsprechenden Häufigkeit vertreten, aber unabhängig <strong>von</strong>einander im Gesamtzellstrom<br />
verteilt. Anders formuliert, ergibt sich die Übermittlungsrate einer Verbindung aus der Zahl<br />
der ihr zugeordneten Zellen in einem hinreichend großen Beobachtungszeitraum (vgl.<br />
partikularer Kanal in den oberen Schichten).<br />
Durch die Zellratenentkopplung wird auf der Anschlußleitung immer ein kontinuierlicher<br />
Zellstrom übertragen. Zwischen den Zellen der verschiedenen Verbindungen fließen<br />
außerdem noch Signalisierungszellen und, falls erforderlich, Leerzellen.<br />
Die Belastung eines <strong>ATM</strong>-Multiplexanschlusses ist als Quotient aus Zahl der genutzten<br />
Zellen und Gesamtzahl aller Zellen definiert.<br />
Der Zugang der einzelnen Verbindungen zum <strong>ATM</strong>-Anschluß erfolgt über eine <strong>von</strong> allen<br />
Verbindungen genutzte Warteschlange (Zugangspuffer). In sie stellen die Verbindungen<br />
gemäß ihrer Übermittlungsrate Zellen ein, die vom <strong>ATM</strong>-Anschluß nach dem FIFO-Prinzip<br />
entnommen werden. Ist der Speicher voll, wird der Zugang blockiert und die nun<br />
ankommenden Zellen verworfen. Festlegungen <strong>für</strong> die Implementierung bestimmen, daß die<br />
Warteschlange so dimensioniert sein muß, daß die Wahrscheinlichkeit <strong>für</strong> den Zellverlust<br />
unter den Wert 10 -9 sinkt.<br />
7.3.3.2 Statistische Aspekte des Zell-Multiplexens<br />
Der Abstand, in dem beim Zellmultiplex die Zellen einer Verbindung im effektiven Zellstrom<br />
auftreten, ist nicht festgelegt und somit als Zufallsvariable X mit diskretem Wertebereich<br />
(⊂ℵ 0<br />
) aufzufassen. Die Werte sind <strong>von</strong> der Übertragungsrate der Verbindung und der der<br />
anderen gemultiplexten Verbindungen abhängig. Unter dieser Voraussetzung läßt sich die<br />
Wahrscheinlichkeit da<strong>für</strong>, daß zwischen zwei Zellen einer ersten Verbindung A n Zellen<br />
anderer Verbindungen liegen, schreiben (P A<br />
ist die Zellenwahrscheinlichkeit <strong>für</strong> die<br />
Verbindung A):<br />
n<br />
( X = n + 1) = P ⋅(1<br />
− P<br />
P )<br />
A<br />
Ebenso läßt sich der partikulare Durchsatz Ξ 3 der Verbindung A mit Hilfe des<br />
Zellabstandes X A<br />
ausdrücken (diesmal als Zellrate, nicht als Bitrate):<br />
Ξ<br />
A<br />
=<br />
Bei zeitkontinuierlichen Diensten ist X eine Konstante (vgl. Multiplex im STM) und der Wert<br />
<strong>von</strong> X damit die Periode, Ξ der Takt des Quellensignales. Im zeitdiskreten Fall ist X die<br />
Zufallsvariable, die in hinreichend langen Beobachtungsperioden durch den Mittelwert µ<br />
approximiert und mit der Standardabweichung s charakterisiert werden kann.<br />
A<br />
1<br />
X<br />
A<br />
40<br />
A<br />
40<br />
Das Zeichen Ξ wird in optischer Anlehnung an das zuvor <strong>für</strong> den analogen Sachverhalt auf höheren Ebenen<br />
benutzte Θ gesetzt und zur inhaltlichen Verdeutlichung des Bezuges zur Zufallsvariable X.<br />
Ermittlung der <strong>Leistungscharakteristika</strong> <strong>ATM</strong>-basierter Inhouse-Netzwerkinstallationen