Leistungscharakteristika von ATM-Netzen für ... - Torsten E. Neck
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90 LEISTUNGSANFORDERUNGEN EINES <strong>ATM</strong>-BASIERTEN MONSUN/ARTEMIS-SYSTEMES<br />
Leistungsfähigkeiten der Teilstrecken heraus, einfach erkannt und zum Teil über<br />
organisatorische Maßnahmen behoben werden können.<br />
Wird der In-House-Sektor verlassen, ist die Zahl der durchlaufenen Switches in der Regel<br />
groß und nicht mehr exakt bekannt und es werden verschiedene „Hoheitsgebiete“<br />
durchlaufen. Für diesen Fall sind anders geartete Untersuchungen (etwa auf der Basis <strong>von</strong><br />
Congestion Control) vorzunehmen.<br />
Im In-House-Sektor ist es insbesondere vertretbar, die Verbindung <strong>für</strong> eine Anwendung<br />
nach dem Maximalprinzip auszulegen, so daß eine Qualität garantiert werden kann (vgl.<br />
/Pryc94/ S. 40). Nach dem Paradigma der „Skalierbarkeit“ — angewendet auf die<br />
Anforderungen — sollten dann aber die Verbindungsanforderungen so genau wie möglich<br />
am tatsächlichen Bedarf orientiert sein, um die Ressourcenvergeudung zu minimieren.<br />
Dies geschieht in diesem Kapitel <strong>für</strong> die multimedialen Anwendungen MONSUN/ARTEMIS.<br />
In einem Soll-Ist-Vergleich werden dann die ermittelten Anforderungen den <strong>für</strong> <strong>ATM</strong>-Netze<br />
verfügbaren Komponenten gegenübergestellt, um geeignete Konfigurationen zu ermitteln.<br />
Das methodische Vorgehen ist hierbei an der Schicht-Organisation des Systemes orientiert:<br />
Ausgehend <strong>von</strong> der bei /Pryc94/ als „natürliche Bitrate“ bezeichneten Anforderung der<br />
Applikationen <strong>für</strong> den abstrakten Kanal, werden zunehmend die <strong>für</strong> die Realisierung in<br />
Betracht kommenden Dienstschichten mit ihren Overheads und Diensterbringungsverzögerungen<br />
in die Betrachtung aufgenommen. Dies geschieht <strong>für</strong> die beiden multimedialen<br />
Komponenten getrennt, da heute verfügbare Komponenten im Bereich der<br />
kontinuierlichen Medien mit proprietären Techniken direkt auf der AAL aufsetzen. Für die<br />
Daten des diskreten Mediums wird die Schichtstruktur üblicherweise bis zur<br />
Transportschicht durchlaufen, die dann als Einstieg zum AAL des <strong>ATM</strong>-Adapters dient. Die<br />
Treiber <strong>für</strong> den eingesetzten Endgeräte-Adapter bieten dann ein der Transportschicht<br />
zumindest in Teilen entsprechendes API an, auf dem die Anwendung direkt mit den<br />
gewohnten Transportschicht-Dienstprimitiven arbeiten kann.<br />
Die scheinbare Zäsur in der Betrachtung beim Erreichen des AAL ist darin begründet, daß<br />
ein <strong>ATM</strong>-basiertes Netz einen großen Teil der <strong>für</strong> die Auslegung wichtigen Protokollfunktionen<br />
nur an den Verbindungsenden durchführt (vgl. Abschnitte 3.1.3 und 3.2), im<br />
eigentlichen „Netz“ jedoch nur die Funktionen der <strong>ATM</strong>-Schicht und der Physikalischen<br />
Schicht zur Anwendung kommen. Nach der Anpassung durch den AAL ist <strong>für</strong> die<br />
„netzinterne“ Betrachtung keine Unterscheidung des diskreten und kontinuierlichen<br />
Mediums mehr erforderlich, da die Betrachtung auf der Einheit „Zelle“ beruht, deren Inhalt<br />
<strong>für</strong> das Netz transparent ist. Hier findet also keine Veränderung des Datenvolumens im<br />
einzelnen mehr statt, und die feststellbaren Effekte sind auf Verarbeitungsverzögerungen,<br />
auf die „Umverteilung“ beim Mischen verschiedener Datenströme durch das „Switchen“ und<br />
auf die Übertragungsverzögerung im strengen Sinne zurückzuführen.<br />
Bei der zunehmenden Konkretisierung der Dienstanforderungen am Rande des Netzes sind<br />
besonders die in geschichteten Kommunikationssystemen typischen Protokollmechanismen,<br />
Kapselung, Aufteilung/Wiedervereinigung und Blocken/Entblocken, <strong>für</strong> die Veränderungen<br />
verantwortlich, da sich durch sie die PDU-Charakteristiken in den Merkmalen PDU-Länge,<br />
PDU-Anzahl, PDU-Overhead (Oberbegriff: Transportvolumen) verändern.<br />
Doch selbst bei Passieren eines Durchreichdienstes, bei dem die PDUs keine Veränderung<br />
erfahren, benötigt jeder Schichtdurchlauf eine gewisse Zeit, die als weiteres Charakteristikum<br />
hinzukommt.<br />
Die zeitliche Betrachtung hat zwei Bestandteile, nämlich zum einen die Zeit, die <strong>für</strong> die<br />
örtliche Veränderung der Informationen benötigt wird, zum anderen die Zeit, die <strong>für</strong> die<br />
Ermittlung der <strong>Leistungscharakteristika</strong> <strong>ATM</strong>-basierter Inhouse-Netzwerkinstallationen