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Leistungscharakteristika von ATM-Netzen für ... - Torsten E. Neck

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EINSATZSZENARIEN FÜR MEDIZINISCHE TELEPRÄSENZSYSTEME 17<br />

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sowie durch Blick- und Hörkontakt. Er steuert seine Geräte durch direkte mechanische<br />

Kopplung. Es existieren viele einzelne, natürliche Datentransporte, jedoch kein<br />

multimedialer Datentransport im Sinne der Informatik.<br />

Die zweite Klasse bedient sich schon technischer Datentransportsysteme, z. B. zur<br />

Übertragung <strong>von</strong> Video-Endoskopszenen. Die geringen Distanzen in der Größenordnung<br />

eines Operationsraumes erlauben jedoch den Einsatz vielfältiger und<br />

spezifischer Übertragungsprotokolle auf unterschiedlichen Medien.<br />

Erst in der dritten Klasse, die sich in der räumlichen Größenordnung eines lokalen<br />

Netzes (LAN) bewegt und damit typischerweise Entfernungen zwischen zwei<br />

beliebigen Punkten eines Klinikgeländes überbrückt, wird es notwendig, einheitliche<br />

Übertragungssysteme <strong>für</strong> multimediale Daten im informationstechnischen Sinne<br />

einzusetzen. In Operationsszenarien dieser Klasse wird es damit möglich sein, einen<br />

Operateur z. B. in einer ausgelagerten aber informationstechnisch integrierten<br />

Spezialklinik zu einem Eingriff in einer kritischen Phase nicht nur diagnostisch<br />

beratend sondern therapeutisch, eingreifend hinzuzuziehen.<br />

Das Einsatzszenario der vierten Klasse unterscheidet sich wenig <strong>von</strong> der dritten, jedoch<br />

treten deutlich veränderte Distanzen auf, die nun im Bereich der Weitverkehrsnetze<br />

(MAN, WAN, GAN) liegen sollen. Möglicherweise ist es einem Patienten einerseits nicht<br />

zumutbar, zu einem einzigen Spezialisten in einem anderen Kontinent transportiert zu<br />

werden, die Auslastung des Spezialisten oder die Dringlichkeit des Eingriffes<br />

andererseits vereiteln aber dessen Einfliegen. Sind nun hinreichend zuverlässige und<br />

leistungsstarke Übertragungssysteme zwischen den beteiligten Kliniken verfügbar, so<br />

kann der Eingriff dennoch vorgenommen werden.<br />

Die Betrachtung in den vier Klassen beruht im Wesentlichen auf der Unterscheidung einer<br />

weiteren, unabhängigen Komponente eines Telepräsenzsystemes: Neben den beiden<br />

Aktionszentren wird nun — zumindest in den höheren Klassen — ein unabhängiges,<br />

multimediales Transportsystem gefordert. Hierin liegt auch die Unterscheidung <strong>von</strong> Klasse<br />

drei und vier begründet: Während das Transportsystem in der dritten Klasse noch der<br />

Verantwortung des Klinikbetreibers unterliegt und er durch geeignete Maßnahmen wie<br />

Redundanz und Benutzungsbeschränkungen auf die Ausfallsicherheit und<br />

Leistungsfähigkeit zum Zeitpunkt einer Telepräsenz-Operation Einfluß nehmen kann, ist<br />

dies in Klasse vier nicht mehr möglich. Hier werden mit Sicherheit die Zuständigkeiten<br />

mehrerer öffentlicher Netzbetreiber berührt, es liegen auf verschiedenen Teilstrecken<br />

verschiedene Medien (verschiedener Güte und Leistungsfähigkeit) vor und es ist nicht<br />

möglich, etwa Benutzungsbeschränkungen zur Qualitätssicherung durchzusetzen.<br />

Diplomarbeit <strong>Torsten</strong> <strong>Neck</strong>

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