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Leistungscharakteristika von ATM-Netzen für ... - Torsten E. Neck

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ERFAHRUNGEN MIT DER VIDEO-DATENÜBERTRAGUNG ÜBER EIN <strong>ATM</strong>-NETZ 131<br />

In einem dritten Szenario wurde die Belastung der Workstation durch weitere<br />

Anwendungsprozesse erhöht. Als einfacher Prozeß zur Generierung der Hintergrundlast<br />

wurde das Unix-Kommando „find“ auf das Root-Directory des Dateisystemes<br />

angesetzt. Die entstehende Last hatte also keinerlei Auswirkung auf die<br />

Netzwerkkomponenten der Workstation. Die Auswirkungen dieser Last übertrafen<br />

dennoch alle anderen beobachteten Phänomene bei weitem: mitunter blieb die<br />

Video-Szene über mehrere Sekunden hinweg stehen. Die Phase, in der nach<br />

Rückkehr zur Grundlast die da<strong>für</strong> ermittelte Verzögerung wieder erreicht wurde,<br />

dauerte im Durchschnitt etwa 5 s. Während der hohen Belastung des Systemes<br />

konnten weder feste noch mittlere Verzögerungen ermittelt werden, die<br />

Schwankungen hatten eine zu große Varianz.<br />

Um den „Flaschenhals“ weiter einzukreisen, wurde die Belastung des <strong>ATM</strong>-<br />

Subsystemes durch Aufschalten eines Audio-Signales erhöht. Das <strong>von</strong> K-Net<br />

eingesetzte Codierverfahren läßt jedoch <strong>für</strong> das Multiplexen selbst auf der <strong>von</strong><br />

FDDI stammenden 140 Mbit/s-TAXI-Schnittstelle noch genügend Kapazitätsreserven,<br />

so daß keine weiteren Effekte wahrnehmbar wurden. Die Verzögerung<br />

des Video-Signales blieb weiterhin allein <strong>von</strong> der Belastung der Workstation durch<br />

andere Prozesse abhängig. Es konnte keine Verschiebung zwischen Ton und Bild<br />

bei der Übertragung einer vom Videorecorder eingespielten Szene über<br />

getrenntem Ton- und Bild-Eingang festgestellt werden.<br />

8.3.5.3 Interpretation der Beobachtungen<br />

Mit dem AVA-200 ist dem Hersteller K-Net eine qualitativ hochwertige Lösung geglückt, um<br />

audiovisuelle Daten über das digitale <strong>ATM</strong>-Netz zu übertragen. Die gewählten<br />

Reduktionsfaktoren führen zu einer Qualität, die durchaus den medizinischen Einsatz<br />

erlaubt.<br />

Die Performance bewegt sich grundsätzlich im Rahmen des Tolerierbaren, sofern <strong>für</strong> die<br />

Anzeige der Daten eine dedizierte Workstation oder der spezielle Decoder <strong>von</strong> K-Net (AVD-<br />

100) eingesetzt wird.<br />

Deutlich konnte gezeigt werden, daß der <strong>ATM</strong>-Switch im Szenario nicht merklich zu den<br />

beobachteten Effekten beitrug. Also wird auch die Erweiterung des Szenarios auf ein lokales<br />

Netz mit mehreren Switches die Eignung der untersuchten Komponenten unter dem Aspekt<br />

der Laufzeiten nicht gefährden.<br />

Ist die Video-Anzeige zur Integration in die MMI-Komponente <strong>von</strong> ARTEMIS vorgesehen<br />

(MMI, KISMET), kann sie nicht mehr als Referenzbild <strong>für</strong> den Chirurgen zur Überwachung<br />

des Eingriffes eingesetzt werden. Die Belastung der Steuerungs- und Regelungsprozesse<br />

zumindest bei einer Workstation der Leistugsklasse der „SPARC 10“ beeinträchtigen die<br />

Video-Darstellung zu sehr. Es bleibt zu untersuchen, ob der Einsatz anderer Workstations<br />

(SGI mit speziellen Grafikprozessoren) diese Aussage erhärtet oder entkräftet.<br />

Anmerkung:<br />

Die Einsatztauglichkeit der Komponenten AVA-200 und AVD-200 wird im Leeds<br />

Institute for Minimally Invasive Therapy (L.I.M.I.T.), Leeds (GB), seit kurzer Zeit<br />

praktisch bewiesen. Endoskopische Operationsszenen werden zu Ausbildungszwecken<br />

zusammen mit den simultanen Erklärungen des Operateurs über ein <strong>ATM</strong>-Netz auf<br />

Monitore in die angeschlossenen Hörsääle im „Leeds General Infirmary“ vor Ort und<br />

im ca. 2,5 km entfernten „St. James Hospital“ ausgestrahlt.<br />

Diplomarbeit <strong>Torsten</strong> <strong>Neck</strong>

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