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Leistungscharakteristika von ATM-Netzen für ... - Torsten E. Neck

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58 KONZEPT EINES TELEPRÄSENZSYSTEMES AUF BASIS EINES KONVENTIONELLEN RECHNERNETZES<br />

4.2.3.2 ISO-OSI-orientierte Kommunikationsstruktur <strong>von</strong> MONSUN<br />

Das in der Kommunikationskomponente <strong>von</strong> MONSUN verfolgte Konzept ist eng am OSI-<br />

BRM orientiert, wie es in Abschnitt 32.2.4 vorgestellt wurde. Hierbei sind jedoch nur die<br />

übertragungsorientierten Schichten eins bis vier tatsächlich implementiert. Die im<br />

voranstehenden Absatz beschriebenen Anwendungsprozesse setzen auf der Transportschicht<br />

auf und kümmern sich intern um die Abwicklung <strong>von</strong> Sitzungs- und Darstellungsproblemen.<br />

Auch der Assoziationsauf- und -abbau und der Datenaustausch zwischen<br />

den Mailboxen der kommunizierenden Teilsysteme werden nicht über die nach ISO oder<br />

CCITT empfohlenen Single Association Objects (SAO) mit Hilfe <strong>von</strong> standardisierten<br />

Dienstelementen (CASE, Common Application Service Elements, und SASE, Special<br />

Application Service Elements) wie ACSE (Association Control Service Element), ROSE<br />

(Remote Operation Service Element), RTSE (Reliable Transfer Service Element), MHS<br />

(Message Handling System) oder JTM (Job Transfer and Manipulation) abgewickelt, sondern<br />

geschieht tatsächlich als Aufbau einer Transportverbindung.<br />

Die ISO führt <strong>für</strong> die Kommunikation über bestehende oder einzurichtende Netzwerkverbindungen<br />

verschiedener Güte angemessene Transportprotokolle in vier Klassen ein. Die<br />

Klassen sind zum einen der Güte der Vermittlungsschicht angepaßt, die nach den Kriterien<br />

„Restfehlerrate“ und „Rate auftretender N-Disconnects/N-Resets“ bewertet und selbst<br />

bereits in drei Klassen partitioniert wird /LoKr93/:<br />

Typ A bietet eine <strong>für</strong> den Vermittlungsschichtbenutzer hinreichende Restfehlerrate und<br />

Rate der <strong>von</strong> der Vermittlungsschicht angezeigten Fehler.<br />

Typ B befriedigt zwar in der Restfehlerrate, jedoch nicht in der Rate der angezeigten<br />

Fehler.<br />

<br />

Typ C kann in beiden Kriterien nicht befriedigen.<br />

Auf dieser Basis sieht die ISO <strong>für</strong> OSI die folgenden fünf Transportprotokollklassen vor:<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

Klasse 0 (TP0) setzt eine bestehende, zuverlässige Netzwerkverbindung (Typ A) voraus,<br />

die durch das TP0 (Transportprotokoll der Klasse 0) 1:1 auf eine Transportverbindung<br />

abgebildet wird.<br />

Klasse 1 (TP1) ist in der Lage, zusätzlich zur Klasse 0 noch eine Behandlung <strong>von</strong><br />

Fehlern, die <strong>von</strong> der Vermittlungsschicht angezeigt werden, durchzuführen. TP1-<br />

Protokolle sind also <strong>für</strong> Vermittlungsdienste des Typs B geeignet.<br />

Klasse 2 (TP2) basiert ebenso wie die Klasse 0 auf einem Typ A Vermittlungsdienst,<br />

kann jedoch in Erweiterung <strong>von</strong> TP0 mehrere Transportverbindungen auf eine<br />

Vermittlungsverbindung abbilden (multiplexen). Die kommunizierenden<br />

Transportdienstnehmer können dabei die Verwendung <strong>von</strong> Flußkontrollmechanismen<br />

aushandeln.<br />

Klasse 3 (TP3) bietet die zusätzlichen Qualitätsmerkmale „Multiplexing“ und<br />

„Flußkontrolle“ <strong>für</strong> Vermittlungsdienste des Typs B, vereint also die Charakteristika der<br />

Klassen 1 und 2.<br />

Klasse 4 (TP4) ist die komplexeste Protokollklasse der Transportschicht. Über die<br />

Leistungsmerkmale der Klasse 3 hinaus bietet sie noch Mechanismen zur Fehlererkennung<br />

und Fehlerbehandlung, eignet sich also auch <strong>für</strong> das Aufsetzen auf<br />

Vermittlungsdiensten des Typs C.<br />

In MONSUN kommt ein TP4-Protokoll zum Einsatz, realisiert gemäß ISO 8073 im<br />

Softwareprodukt iNA 960 der Firma Intel.<br />

Ermittlung der <strong>Leistungscharakteristika</strong> <strong>ATM</strong>-basierter Inhouse-Netzwerkinstallationen

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