Leistungscharakteristika von ATM-Netzen für ... - Torsten E. Neck
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66 KONZEPT EINES TELEPRÄSENZSYSTEMES AUF BASIS EINES KONVENTIONELLEN RECHNERNETZES<br />
Sternstruktur bei der Kommunikation unterstützen, indem die Regelung über die bekannten<br />
DAT_UP- und DAT_DO-Kanäle nach wie vor direkt zwischen MEH und AEH läuft (dickere<br />
Linien in 3Abbildung 4.8).<br />
Anders verhält es sich jedoch beim COM_DO-Kanal:<br />
die Koordinationsinformationen, die er in MONSUN transportiert, können auch bei<br />
ARTEMIS verbindungsorientiert über COM_DO geführt werden,<br />
die Statusmeldungen der Arbeitseinheiten sollten jedoch als Datagramme im Broadcast<br />
über einen neu zu definierenden Kanal zurückgegeben werden.<br />
Dies hat den Vorteil, daß die Stationen, die nicht aktiv am Regelprozeß beteiligt sind, aber<br />
zu Archivierungszwecken, zur Simulation oder Visualisierung über den Betriebszustand der<br />
Roboter und Werkzeuge informiert sein müssen — also die Mehrzahl der oben eingeführten<br />
Objekte —, nicht eigens vom MMI mit den Daten versorgt werden müssen, sondern im<br />
selben Kommunikationsvorgang wie das MMI diese Daten erhalten.<br />
Neben der Entlastung der Workstation, auf der das MMI implementiert ist, wird dadurch die<br />
gesamte Verkehrslast auf der bei Ethernet in Bus-Topologie ausgeprägten Kommunikationsinfrastruktur<br />
reduziert (in 3Abbildung 4.8 unten mit den Busanschlüssen der Objekte als<br />
gestrichelte Linien) und der Verwaltungsaufwand, welche Objekte die Statusinformationen<br />
zu erhalten haben, wird verteilt. Aufgrund der in Datagrammen stets vorhandenen<br />
Absenderadresse, kann jedes „lauschende“ Objekt nach initialer Einrichtung durch das MMI<br />
lokal entscheiden, welche Statusdatagramme <strong>für</strong> es bestimmt sind.<br />
4.3.4.2 Wechsel <strong>von</strong> der Intel-OSI-Protokollsuite auf die DoD-Protokollfamilie<br />
Da als Rechner <strong>für</strong> das MMI die Leistung der bisher verwendeten Industriestandard-PCs<br />
nicht befriedigt, soll hier auf die nächsthöhere Leistungsklasse der Workstations gewechselt<br />
werden.<br />
Dies ist insbesondere auch im Hinblick auf die angesprochenen Simulatoren und<br />
Visualisierer <strong>von</strong> Interesse. Als Eigenentwicklung des IAI steht mit KISMET (Kinetic<br />
Simulation, Monitoring and Off-Line Programming Environment for Telerobotics) ein<br />
hochleistungsfähiges Simulations- und Visualisierungssystem zur Verfügung, das durch<br />
seine flexible Architektur einerseits als MOEH eingesetzt werden kann, andererseits jedoch<br />
ebenso als AEH-Simulator (VAEH) und als MEH. KISMET ist derzeit auf Hochleistungsworkstations<br />
des Herstellers Silicon Graphics Incorporate (SGI) unter dem SGI-eigenen<br />
Unix-SVR4-Derivat IRIX 5.2 und der graphischen Oberfläche X11 im Motiv-Stil implementiert<br />
227 /Kühn94/.<br />
Da auf solchen Unix-Workstations kaum Unterstützung <strong>für</strong> einen OSI-Protokoll-Stack zu<br />
finden ist, ist es sinnvoll, das MONSUN-Konzept auf den DoD-Protokollstack zu portieren.<br />
Diese Protokoll-Familie stellt einen De-Facto-Standard in der Unix-Welt dar, die<br />
Funktionalität entspricht der der ersten vier OSI-Schichten, wobei die Bitübertragungsschicht<br />
und die Sicherungsschicht bei beiden Protokoll-Stapeln identisch ist. Für die<br />
27<br />
SVR4 steht als Abkürzung <strong>für</strong> den derzeit de facto geltenden Unix-Standard System V Release 4. Er wird in<br />
herstellerspezifischen Produkten wie z. B. in IRIX 5.2 <strong>von</strong> SGI oder Solaris 2.4 <strong>von</strong> Sun Soft Inc. vertrieben.<br />
X-Windows in der Version 11 Release 6 (X11R6) ist eine grafische Benutzeroberfläche <strong>für</strong> Unix-Systeme. Für<br />
sie sind verschiedene Mimiken (Open-Look, Motif) definiert, die, um das charakteristische Aussehen und<br />
Verhalten zu erreichen, Programmierbibliotheken zur Verfügung stellen, auf die der Anwendungsprogrammierer<br />
aufsetzen kann (vgl. bspw. /<strong>Neck</strong>94/).<br />
Ermittlung der <strong>Leistungscharakteristika</strong> <strong>ATM</strong>-basierter Inhouse-Netzwerkinstallationen