Leistungscharakteristika von ATM-Netzen für ... - Torsten E. Neck
Leistungscharakteristika von ATM-Netzen für ... - Torsten E. Neck
Leistungscharakteristika von ATM-Netzen für ... - Torsten E. Neck
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
32 GRUNDLAGEN DES ASYNCHRONEN TRANSFER MODES <strong>ATM</strong><br />
angemessenen Nutzung der Technologie entwickelt wurden, konnte dabei auch <strong>von</strong> den<br />
Anwendungen ausgegangen werden.<br />
Die Anforderungen <strong>für</strong> ein modernes Netz lauten schlagwortartig /LaEp94/:<br />
Semantische Transparenz — die Anzahl der Übertragungsfehler liegt unterhalb einer<br />
definierten Schwelle, so daß da<strong>von</strong> ausgegangen wird, daß Informationen durch den<br />
Transport im Netz nicht verfälscht werden.<br />
(Typische Wahrscheinlichkeiten sind beispielsweise bei SMDS: unentdeckte Bitfehler —<br />
10 -10 , verfälschte Empfänger — 5⋅10 -8 , verlorene Pakete — 10 -4 /Pryc94/.)<br />
Zeittransparenz — die Verzögerung (Delay) und Varianz der Verzögerung zwischen<br />
Einlieferung am und Auslieferung vom Netz liegt unterhalb einer definierten Schwelle.<br />
Isochronität — eine in einem bestimmten Zeitraster eingelieferte Information verläßt<br />
das Netz bei der Auslieferung im gleichen Raster. (Schwankungen im Zeitraster werden<br />
als Jitter bezeichnet.)<br />
Für die bisher genannten Entwurfsziele wird <strong>von</strong> typischen Anwendungen gefordert:<br />
Tabelle 3.4: Hinreichende Übertragungsqualitäten <strong>für</strong> typische Anwendungen<br />
akzeptable<br />
Anwendung Bitfehlerrate Paketverlustrate Fehlleitungsrate Verzögerung<br />
Telefonie ohne Echosperre 10 -7 10 -3 10 -3 25 ms<br />
Telefonie mit Echosperre 10 -7 10 -3 10 -3 500 ms<br />
konventionelle Datenübertragung<br />
10 -7 10 -6 10 -6 ≥ 1000 ms<br />
<br />
Videoverteilung 10 -6 10 -8 10 -8 1000 ms<br />
Videoüberwachung 10 -6 10 -8 10 -8 250 ms<br />
HiFi-Tonverteilung 10 -5 10 -7 10 -7 1000 ms<br />
HiFi-Tonüberwachung 10 -5 10 -7 10 -7 250 ms<br />
Prozeßfernsteuerung 10 -5 10 -3 10 -3 1000 ms<br />
Prozeßfernsteuerung<br />
mit Kraftreflexion<br />
10 -5 10 -3 10 -3 200 ms<br />
(nach /Pryc94/, ergänzt)<br />
Als letztes Entwurfs-Schlagwort sei noch die Skalierbarkeit genannt: die Kapazität des<br />
Übertragungskanales sollte möglichst exakt dem Bedarf der Anwendung angepaßt<br />
sein.<br />
3.2 Prinzipien <strong>von</strong> <strong>ATM</strong>-<strong>Netzen</strong><br />
Die Grundlage der genannten Netze sind schnelle Übermittlungsverfahren, die <strong>von</strong> der<br />
Zuverlässigkeit heutiger Übermittlungsstrecken profitieren. Das Vermittlungsverfahren des<br />
Asynchronen Transfer Modus (<strong>ATM</strong>) vereint dabei die Vorteile der Leitungsvermittlung<br />
(Circuit Switching) mit denen der Paketvermittlung (Packet Switching). Hierbei wird<br />
zusätzlich versucht, alle anfallenden Daten möglichst transparent zu übertragen und notwendige<br />
Prüfungen erst auf Seiten des empfangenden Endgerätes durchzuführen.<br />
Ermittlung der <strong>Leistungscharakteristika</strong> <strong>ATM</strong>-basierter Inhouse-Netzwerkinstallationen