Leistungscharakteristika von ATM-Netzen für ... - Torsten E. Neck
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26 0H0HINFORMATIONSTECHNISCHE GRUNDKOMPONENTEN EINES TELEPRÄSENZSYSTEMES<br />
Abbildung 2.7: Digitale Regelung mit einem Steuerrechner<br />
In dem <strong>für</strong> die Telemanipulation signifikanten Schritt kann nun der lokale Regelalgorithmus<br />
außerdem in ein weiteres, entferntes System verbracht werden.<br />
Ihm wird dazu in dem beherbergenden System ein „Store-and-Forward“ Mitteilungssystem<br />
beigestellt, das hier salopp als „Mailbox“ bezeichnet werden soll /TiPr92, Wett93/. Primär<br />
dient sie zur Entkopplung der beiden beteiligten technischen Systeme auf Anwendungsebene<br />
im Sinne der Prozeßsynchronisation, Synchronisationsfragen können nun <strong>für</strong> das<br />
Kommunikations-Subsystem separat gelöst werden. Die Mailbox bekommt vom Regelalgorithmus<br />
berechnete Stellwerte in einem ausgezeichneten Speicherbereich abgelegt<br />
(„Store“) und sorgt mit Hilfe spezifischer Telekommunikationsprotokolle <strong>für</strong> die Ablieferung<br />
(„Forward“) beim Steuerrechner des technischen Prozesses. Daten in den Mailboxen werden<br />
vom Anwendungsprozeß im Pollingverfahren abgerufen. Geeignet ist dieses Verfahren<br />
jedoch nur <strong>für</strong> technische Prozesse mit einer geringen Zahl <strong>von</strong> Informationskanälen, die<br />
durch die eingeführte Verteilung zu kommunikativen Außenbeziehungen werden. Liegen<br />
sehr viele Interaktionswünsche <strong>von</strong> Geräten zum Regelalgorithmus vor, die nicht<br />
deterministisch eingehen, ist durch die programmgesteuerte Interaktion (Polling) eine zu<br />
starre Betriebsform vorgegeben. Für derartige Ansprüche muß auf die Mailbox-Kopplung<br />
verzichtet werden und eine entsprechende Unterbrechungsbehandlung (z. B. über das<br />
Konzept des Vorrangdatenverkehrs) im Kommunikationssubsystem berücksichtigt werden.<br />
An die Stelle des Regelalgorithmus in der schematischen 2Abbildung 2.7 tritt bei der Telemanipulation<br />
nun ebenfalls eine Mailbox mit einem entsprechenden Ablieferungsprozeß, der<br />
zyklisch nach neu angekommenen Nachrichten sieht (Polling) und diese über den D/A-<br />
Wandler an die Stellglieder weitergibt und der die über den A/D-Wandler erhaltenen Meßwerte<br />
über die Mailbox mit ihrem Telekommunikationsprotokoll „an den Regelalgorithmus“<br />
(eigentlich an „seine“ Mailbox) versendet. Damit ist die Synthese <strong>von</strong> Regelung und<br />
Telekommunikation erreicht (2Abbildung 2.8). Es bleibt jedoch anzumerken, daß das gezeigte<br />
Konzept idealtypisch zu verstehen ist. Eine Realisierung wird wegen erfahrungsgemäß zu erwartenden<br />
Stabilitätsproblemen durch Totzeiten und wegen Sicherheitsaspekten<br />
(Verbindungszusammenbruch) den eigentlichen Regelalgorithmus stets im Steuerrechner<br />
belassen und nur abstrakte Sollwertvorgaben in einem vereinfachten Steueralgorithmus im<br />
Bedienrechner erzeugen. Eine Rückkopplung findet dann insbesondere über den Bediener<br />
selbst, den „man in the loop“, statt.<br />
Ermittlung der <strong>Leistungscharakteristika</strong> <strong>ATM</strong>-basierter Inhouse-Netzwerkinstallationen