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Leistungscharakteristika von ATM-Netzen für ... - Torsten E. Neck

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46 GRUNDLAGEN DES ASYNCHRONEN TRANSFER MODES <strong>ATM</strong><br />

Digitale Hierarchien sind Multiplexstrukturen, in denen bestimmte Grundkanäle auf<br />

mehreren Stufen zu leistungsfähigeren Bündelsystemen zusammengefaßt werden.<br />

3.4.2.2 PDH — Plesiochrone Digitale Hierarchie<br />

Die Stufen der Plesiochronen Digitalen Hierarchie — ausgehend etwa <strong>von</strong> einem<br />

Telefonortsnetz über eine Fernnetzebene bis hin zu einer Highwaynetz-Ebene (z. B.<br />

Transatlantik-Kabel) — müssen immer komplett durchlaufen werden, wobei nach oben<br />

immer umfangreichere Kanalbündel gebildet werden, in denen wiederum Kapazitätsreserven<br />

<strong>für</strong> Zeiten der Spitzenlast bereitzustellen sind. In der bisherigen PDH war es nicht möglich,<br />

einen einzelnen Kanal direkt in einem Schritt aus dem Kanalbündel der obersten Ebene<br />

herauszulösen (ein Telefongespräch aus dem Transatlantik-Kabel herausgreifen), es mußten<br />

alle Hierarchiestufen durchlaufen werden, um eine andere Zuordnung zu erreichen. In der<br />

Gegenrichtung ist es beispielsweise nicht möglich, einen 2,048 Mbit/s-Signalstrom (PDH E1)<br />

direkt in einen Signalstrom PDH E4 mit 139,264 Mbit/s zu multiplexen (ein Telefongerät<br />

direkt an das Transatlantikkabel anzuschließen), da die PDH bitsynchron arbeitet und die<br />

Übertragungsrahmen <strong>von</strong> E1 in einem E4-Signal nicht lokalisierbar sind /Kyas93/.<br />

Anders sieht es dagegen in der SDH aus. Hier kann über Zeiger direkt auf Rahmen beliebiger<br />

Multiplexstruktur zugegriffen werden. Dies wird durch Einführung eines flexiblen<br />

Koppelnetzes auf Rechnerbasis erreicht. Die rechnergesteuerten SDH-Elemente ersetzen die<br />

bisherigen Verstärker und Multiplexer.<br />

3.4.2.3 SDH-Transportmoduln STM-1, STM-4 und STM-16<br />

SDH basiert dabei auf der synchronen Übertragung vordefinierter Transportmoduln (STM,<br />

Synchronous Transport Module) mit einheitlicher Struktur.<br />

Das Basismodul ist der Transportrahmen STM-1, der synchron alle 125 µs über das<br />

physikalische Medium übertragen wird. Er besteht aus einer Matrix <strong>von</strong> 9 Reihen zu jeweils<br />

270 Oktetten und realisiert damit eine Brutto-Übertragungsrate <strong>von</strong> 155,520 Mbit/s. Er<br />

weist als Struktur ein Payload-Feld und ein Overhead-Feld auf. Das Overhead-Feld<br />

beinhaltet die ersten 9 Oktette aller 9 Reihen. Das Nutzfeld kann abhängig <strong>von</strong> der Struktur<br />

der zu übertragenden Information und der Übertragungsrate weiter gegliedert sein (vgl. VC-<br />

4). Als in STM-1 zu übertragende Informationen kommen neben einer kontinuierlichen<br />

Folge <strong>von</strong> <strong>ATM</strong>-Zellen (sogenannter C-4 Container) mehrere 2,048-Mbps-Systeme 221 oder<br />

34-Mbps-Systeme (TUG-3-Transportgruppe; TUG, Tributary Unit Group; drei PCM-Systeme<br />

zu je 34 Mbit/s) in Frage.<br />

Die höheren Hierarchieebenen <strong>von</strong> SDH werden durch Zusammenfassung <strong>von</strong> STM-1-<br />

Vielfachen erreicht. Das STM-4-Modul bietet damit eine Brutto-Übertragungsrate <strong>von</strong><br />

4 ⋅ 155,520 Mbit/s, also 622,080 Mbit/s, und STM-16 <strong>von</strong> 16 ⋅ 155,520 Mbit/s, also<br />

2488,320 Mbit/s.<br />

3.4.2.4 SONET — Amerikanisches Pendant zu SDH<br />

Eine vergleichbare Struktur ist auch in Amerika eingeführt; sie nennt sich SONET<br />

(Synchronous Optical Network). Die Basiseinheit bei Sonet ist jedoch nicht der STM-1-<br />

Rahmen sondern eine kleinere Einheit <strong>von</strong> drei Reihen zu jeweils 270 Oktetten, die als STS-1<br />

21<br />

„Mbps“ anstelle <strong>von</strong> „Mbit/s“ wird hier allein der besseren Lesbarkeit wegen verwendet.<br />

Ermittlung der <strong>Leistungscharakteristika</strong> <strong>ATM</strong>-basierter Inhouse-Netzwerkinstallationen

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