25.09.2014 Aufrufe

Familienuntersuchung zum Gilles de la Tourette-Syndrom (pdf)

Familienuntersuchung zum Gilles de la Tourette-Syndrom (pdf)

Familienuntersuchung zum Gilles de la Tourette-Syndrom (pdf)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ergebnisse<br />

Unter zweitgradigen Familienmitglie<strong>de</strong>rn wiesen insgesamt 26 Individuen Zwangssymptome<br />

auf: In vier Fällen bestand eine Zwangsstörung, in <strong>de</strong>n verbleiben<strong>de</strong>n 22 Fällen eine subklinische<br />

Zwangssymptomatik (OCS). Die Häufigkeit von Zwangsphänomenen (OCD/OCS) unter<br />

Verwandten zweiten Gra<strong>de</strong>s belief sich somit auf 5,5% (26/476) und <strong>la</strong>g damit etwa vierfach<br />

niedriger als unter Eltern und Geschwistern. Ebenso wie unter erstgradigen Angehörigen,<br />

ergaben sich hinsichtlich <strong>de</strong>r ermittelten Rate keine relevanten Geschlechtsunterschie<strong>de</strong> zwischen<br />

weiblichen (15/241; 6,2%) und männlichen Individuen (11/235; 4,7%).<br />

Eine Übersicht zur familiären Be<strong>la</strong>stung an Zwangsphänomenen (OCD/OCS) in Familien von<br />

In<strong>de</strong>xpatienten mit <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> liefert Tabelle 25. Wie hieraus ersichtlich trat eine<br />

Zwangssymptomatik in einigen Familien <strong>de</strong>utlich gehäuft auf.<br />

Insgesamt 28,1 % <strong>de</strong>r Familien wiesen gemäß Tabelle 25 unter Eltern und Geschwistern mehr<br />

als einen Betroffenen mit einer Zwangssymptomatik auf. 16 <strong>de</strong>r ingesamt 26 (61,5%)<br />

In<strong>de</strong>xpatienten mit <strong>de</strong>r Begleitdiagnose OCD o<strong>de</strong>r OCS besaßen <strong>zum</strong>in<strong>de</strong>st einen weiteren<br />

erstgradigen Angehörigen mit einer Zwangsstörung o<strong>de</strong>r einer subklinischen Zwangssymptomatik.<br />

Entsprechen<strong>de</strong>s traf für 17 In<strong>de</strong>xpatienten mit isoliertem <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> zu<br />

(n=38; 44,7%). In vier Familien erhielten bei<strong>de</strong> Elternteile die Diagnose OCS.<br />

Eine multiple Be<strong>la</strong>stung fand sich in einzelnen Familien allerdings bevorzugt dann, wenn auch<br />

zweitgradige Angehörige in die Analysen mit einbezogen wur<strong>de</strong>n. Eine Zwangssymptomatik<br />

betreffend zeigten hiernach lediglich zehn Familien (15,6%) eine völlig leere Familienanamnese;<br />

unter ausschließlicher Berücksichtigung erstgradiger Verwandter <strong>la</strong>g die entsprechen<strong>de</strong> Zahl <strong>de</strong>r<br />

Familien dagegen exakt doppelt so hoch (31,3%).<br />

Eine <strong>zum</strong> überwiegen<strong>de</strong>n Teil (85,7%) leere Familienanamnese für zwanghafte Verhaltensweisen<br />

zeigten dagegem Familien von In<strong>de</strong>xpatienten mit einer chronischen Ticstörung (n=14). Die<br />

Diagnose subklinische Zwangsphänomene wur<strong>de</strong> lediglich in vier Fällen gestellt (zwei<br />

In<strong>de</strong>xpatienten, ein erst- und ein zweitgradiger Angehöriger). Eine Zwangsstörung ließ sich<br />

unter <strong>de</strong>n In<strong>de</strong>xpatienten mit einer chronischen Ticstörung beziehungsweise <strong>de</strong>ren Angehörigen<br />

nicht beobachten.<br />

100

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!