Familienuntersuchung zum Gilles de la Tourette-Syndrom (pdf)
Familienuntersuchung zum Gilles de la Tourette-Syndrom (pdf)
Familienuntersuchung zum Gilles de la Tourette-Syndrom (pdf)
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Diskussion<br />
7. Diskussion<br />
7.1 Kritische Gegenüberstellung <strong>de</strong>s Studien<strong>de</strong>signs <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n<br />
und früheren <strong>Familienuntersuchung</strong>en <strong>zum</strong> <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong><br />
Um die Ergebnisse <strong>de</strong>r hier vorgelegten <strong>Familienuntersuchung</strong> adäquat mit <strong>de</strong>n<br />
Resultaten an<strong>de</strong>rer Studien diskutieren zu können, muss überprüft wer<strong>de</strong>n, ob und inwieweit<br />
sich die Stichprobe beziehungsweise das Studien<strong>de</strong>sign von an<strong>de</strong>ren Studien unterschei<strong>de</strong>t, da<br />
mögliche Unterschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Ausgangsstichprobe o<strong>de</strong>r im Untersuchungs<strong>de</strong>sign <strong>zum</strong> Teil<br />
divergieren<strong>de</strong> Ergebnisse erklären könnten.<br />
Folgen<strong>de</strong>n Merkmalen ist in diesem Zusammenhang größere Aufmerksamkeit zu widmen:<br />
1. - Rekrutierungsstatus<br />
2. - Alter <strong>de</strong>r Proban<strong>de</strong>n<br />
3. - Manifestationsalter, Erkrankungsdauer und Schweregrad <strong>de</strong>r Ticsymptomatik.<br />
4. - Assoziierte Störungen<br />
5. - Ausfallsquote<br />
6. - Methodik<br />
7. - Diagnostische Kriterien<br />
8. - Definition <strong>de</strong>s Phänotyps<br />
9. - Kontrollgruppe<br />
7.1.1 Rekrutierungsstatus<br />
Eine zwingen<strong>de</strong> Notwendigkeit für <strong>de</strong>n Vergleich verschie<strong>de</strong>ner Familienstudien ist<br />
eine möglichst exakte Beschreibung <strong>de</strong>r Ausgangsstichproben. Hinterfragt wer<strong>de</strong>n muss in<br />
diesem Zusammenhang zunächst <strong>de</strong>r Erfassungsmodus früher untersuchter Kollektive. Dabei<br />
zeigt sich, dass bisherige Familiendaten ausschließlich von selektiven Stichproben, bestehend<br />
aus Mitglie<strong>de</strong>rn von TS-Selbsthilfegruppen (PRICE et al. 1985; KIDD et al., 1980;<br />
ELDRIDGE et al., 1977; PAULS et al. 1984, 1986, 1991) o<strong>de</strong>r aber von klinischen Kollektiven<br />
(WASSMAN et al., 1978; GOLDEN, 1978; BARON et al., 1981; PAULS et al. 1981;<br />
COMINGS & COMINGS, 1983; PITMAN et al. 1987; EAPEN et al., 1993; ROBERTSON et<br />
al., 1990; WALKUP et al., 1996; KURLAN et al., 1994) stammen und damit sämtlich auf<br />
Popu<strong>la</strong>tionen basieren, die nicht auslesefrei erfaßt wur<strong>de</strong>n. Infolge ist mit spezifischen<br />
Selektionsfehlern zu rechnen. Selbiges gilt auch für die vorgelegte Studie, die an selektierten<br />
121