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Familienuntersuchung zum Gilles de la Tourette-Syndrom (pdf)

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Ergebnisse<br />

Wie die Tabelle 12B zeigt unterschei<strong>de</strong>t sich die Gruppe <strong>de</strong>r Patienten, die an einer <strong>Familienuntersuchung</strong><br />

teilnahmen von <strong>de</strong>r Gruppe <strong>de</strong>r Verweigerer in Hinblick auf die Stichprobenmerkmale<br />

„Untersuchungsstatus“ und „klinische Symptomatik“. So überwiegen in <strong>de</strong>r<br />

Gruppe <strong>de</strong>r Teilnehmer solche Patienten, die sich in einer <strong>la</strong>ufen<strong>de</strong>n, insbeson<strong>de</strong>re stationären<br />

Behandlung befan<strong>de</strong>n (38,5% versus 10,2%). Die Krankendaten dieser Gruppe liefern zu<strong>de</strong>m<br />

erkennbar häufiger Hinweise auf das Vorliegen eines <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong>s (79,5% versus 43,5%)<br />

und/o<strong>de</strong>r einer Begleitsymptomatik (68% versus 46,4%). Als hemmen<strong>de</strong> für eine<br />

Teilnahmebereitschaft präsentieren sich erwartungsgemäß ein retrospektiver Untersuchungsstatus<br />

und/o<strong>de</strong>r ein ambu<strong>la</strong>nter Behandlungsmodus und/o<strong>de</strong>r eine Ticsymptomatik von mutmaßlich<br />

eher untergeordneter klinischer Be<strong>de</strong>utung (Nebendiagnose). Eine Überrepräsentation von<br />

In<strong>de</strong>xpatienten mit einer schwerwiegen<strong>de</strong>ren Tic- und/o<strong>de</strong>r zusätzlichen Begleiterkrankung in<br />

<strong>de</strong>r von mir untersuchten Stichprobe ist somit mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen.<br />

6.2 Klinische Symptomatik <strong>de</strong>r In<strong>de</strong>xpatienten <strong>de</strong>r <strong>Familienuntersuchung</strong><br />

6.2.1 Ticstörungen<br />

6.2.1.1 Diagnostische Einordnung <strong>de</strong>r Ticstörungen<br />

Die Untersuchung <strong>de</strong>r In<strong>de</strong>xpatienten bestätigte in 64 (82,1%) Fällen die Diagnose<br />

eines <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong>s, in <strong>de</strong>n verbleiben<strong>de</strong>n 14 (17,9%) Fällen bestand eine Chronische<br />

Ticstörung. Abweichend zu <strong>de</strong>r ersten Einschätzung <strong>de</strong>r Untersucherin ergab sich <strong>de</strong>mnach bei<br />

zwei zusätzlichen Patienten ein <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong>, obwohl Informationen aus <strong>de</strong>r Krankenakte<br />

anfänglich auf eine Chronische Ticstörung hingewiesen hatten (siehe Tabelle 12). Die<br />

Chronischen Ticstörungen beinhalteten ausschließlich motorische Tics; chronisch vokale<br />

Ticstörungen konnten dagegen nicht beobachtet wer<strong>de</strong>n. Bei fünf <strong>Tourette</strong>-Patienten fan<strong>de</strong>n sich<br />

die diagnostischen Kriterien nur knapp erfüllt (zwei motorische und 1 vokaler Tic).<br />

Vergleichbares galt für vier Patienten mit einer Chronischen Ticstörung (ein isolierter<br />

motorischer Tic). Nähere Informationen zur diagnostischen Einordnung <strong>de</strong>r Ticstörungen liefert<br />

Tabelle 13.<br />

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