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Familienuntersuchung zum Gilles de la Tourette-Syndrom (pdf)

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Ergebnisse<br />

6.3 Deskriptive Familienanalyse<br />

Die Mehrzahl <strong>de</strong>r untersuchten Kernfamilien (55,1%) bestand aus vier<br />

Familienmitglie<strong>de</strong>rn (Vater, Mutter, Proband, ein Geschwister). 18% <strong>de</strong>r Familien waren<br />

sogenannte Drei-Kind-Familien, von 10,2% <strong>de</strong>r Familien wur<strong>de</strong> diese Familiengröße<br />

überschritten, d.h. <strong>de</strong>r Proband besaß drei o<strong>de</strong>r auch mehr Geschwister. In <strong>de</strong>n verbleiben<strong>de</strong>n<br />

Kernfamilien (16,7%) war <strong>de</strong>r In<strong>de</strong>xpatient ein Einzelkind.<br />

6.3.1 Familiäre Be<strong>la</strong>stung an Ticstörungen<br />

In <strong>de</strong>r Absicht die Ergebnisse früherer Studien zu replizieren, wur<strong>de</strong>n die<br />

Familiendaten von Patienten mit einem <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> (TS) und einer Chronischen<br />

Ticstörung (CT) getrennt voneinan<strong>de</strong>r analysiert. Erwartet wur<strong>de</strong> ein <strong>de</strong>utlich höheres<br />

Morbiditätsrisiko für ein <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> unter erstgradigen Angehörigen bei In<strong>de</strong>xpatienten<br />

mit einem <strong>Tourette</strong> <strong>Syndrom</strong>.<br />

6.3.1.1 In<strong>de</strong>xpatienten mit <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong><br />

In neun <strong>de</strong>r insgesamt 64 Familien (14,1%) fand sich unter erstgradigen Angehörigen<br />

von <strong>Tourette</strong>-In<strong>de</strong>xpatienten min<strong>de</strong>stens ein weiteres Familienmitglied, das - aktuell o<strong>de</strong>r<br />

anamnestisch - ebenfalls Symptome eines <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong>s aufwies (siehe Tabelle 20).<br />

Wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Phänotyp um Chronische Ticstörungen und nachfolgend um sogenannte Nicht<br />

Näher Bezeichnete Ticstörungen (NNB) sowie ferner um Zwangsstörungen erweitert, erhöhte<br />

sich die Zahl <strong>de</strong>r Familien mit mehreren betroffenen erstgradigen Angehörigen entsprechend auf<br />

25 (39,1%), 35 (54,7%) beziehungsweise 37 (57,8%).<br />

Unter erstgradigen Familienangehörigen wiesen 45,3% (n=29) <strong>de</strong>r insgesamt 64 TS-<br />

In<strong>de</strong>xpatienten keinen weiteren Betroffenen mit einer klinisch relevanten Ticstörung<br />

(TS/CT/NNB), 43,8% (n=28) einen einzigen weiteren Betroffenen, 10,9% (n=7) sogar zwei<br />

weitere Betroffene unter ihren erstgradigen Angehörigen auf.<br />

In Familien mit mehreren betroffenen Angehörigen waren in 3 Fällen (4,7%) bei<strong>de</strong> Elternteile<br />

von einer Ticstörung betroffen. Hierbei ergaben sich die folgen<strong>de</strong>n Konstel<strong>la</strong>tionen: In zwei<br />

Familien bestand bei <strong>de</strong>n Eltern gleichermaßen eine Chronische Ticstörung beziehungsweise<br />

eine Nicht Näher Bezeichnete Ticstörung; in <strong>de</strong>r verbleiben<strong>de</strong>n Familie wur<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Mutter ein<br />

<strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong>, beim Vater eine Chronische Ticstörung diagnostiziert.<br />

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