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Familienuntersuchung zum Gilles de la Tourette-Syndrom (pdf)

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Ergebnisse<br />

6.2.1.4 Schweregrad <strong>de</strong>r Ticsymptomatik<br />

Neben einer genauen Erfassung <strong>de</strong>r Tic-Phänomenologie erfolgte bei je<strong>de</strong>m<br />

In<strong>de</strong>xpatienten im Rahmen <strong>de</strong>r Untersuchung auch eine Einschätzung <strong>de</strong>s aktuellen<br />

Schweregra<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Ticsymptomatik. Kriterien für die Bewertung waren das Ausmaß <strong>de</strong>r<br />

sozialen Beeinträchtigung beziehungsweise <strong>de</strong>r Grad <strong>de</strong>r Behandlungsbedürftigkeit. Es wur<strong>de</strong>n<br />

drei Schweregra<strong>de</strong> unterschie<strong>de</strong>n: Grad 1 umfasste Patienten, die sozial durch ihre Tics nicht<br />

beeinträchtigt erschienen und/ o<strong>de</strong>r nach ärztlicher Einschätzung keine Medikation benötigten.<br />

Der Schweregrad 2 wur<strong>de</strong> vergeben, wenn aus <strong>de</strong>r Ticsymptomatik eine soziale und/o<strong>de</strong>r<br />

emotionale Beeinträchtigung und damit eine Behandlungsbedürftigkeit resultierte. Patienten, die<br />

aufgrund <strong>de</strong>r Ticerkrankung unfähig waren einem altersentsprechen<strong>de</strong>n Leben nachzugehen,<br />

erhielten <strong>de</strong>n Schweregrad 3. Assoziierte psychiatrische Störungen blieben in dieser Beurteilung<br />

unberücksichtigt.<br />

Das Ergebnis <strong>de</strong>r Einschätzung unter gleichzeitiger Berücksichtigung <strong>de</strong>r medikamentösen<br />

Behandlung ist in Tabelle 17 dargestellt. Es zeigt auf, dass bei <strong>de</strong>r Mehrzahl <strong>de</strong>r Patienten <strong>zum</strong><br />

Untersuchungszeitpunkt eine eher leichtgradige Ticstörung bestand; eine medikamentöse<br />

Behandlung wur<strong>de</strong> in dieser Gruppe - aktuell und/o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Vergangenheit - nur in 15,6% <strong>de</strong>r<br />

Fälle durchgeführt. Die entsprechen<strong>de</strong> Rate bei Patienten mit einer mittelschweren (Grad 2)<br />

Ticstörung <strong>la</strong>g dagegen bei weit über 80%; in dieser Subgruppe war zu<strong>de</strong>m häufig (56%) <strong>de</strong>r<br />

Einsatz verschie<strong>de</strong>ner Neuroleptika - in Folge und/o<strong>de</strong>r in Kombination - erfor<strong>de</strong>rlich. 4<br />

In<strong>de</strong>xpatienten wur<strong>de</strong>n als schwerst betroffen (Grad 3) k<strong>la</strong>ssifiziert. In einem dieser Fälle war<br />

bis<strong>la</strong>ng keine medikamentöse Therapie erfolgt; in einem weiteren Fall war diese erst vor kurzem<br />

initiiert wor<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>n zwei verbleiben<strong>de</strong>n Proban<strong>de</strong>n dieser Gruppe erwiesen sich die bei<br />

Ticstörungen üblicherweise eingesetzten Medikamente als nur unzureichend wirkungsvoll.<br />

Tabelle 17:<br />

Einschätzung <strong>de</strong>s aktuellen Schweregra<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Ticsymptomatik in <strong>de</strong>r<br />

Stichprobe (n = 78) unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r medikamentösen Therapie<br />

____________________________________________________________________<br />

Schweregrad Häufigkeit Patienten mit Patienten mit >1<br />

medikamentöser<br />

Medikament<br />

Therapie* behan<strong>de</strong>lt**<br />

N (%) N (%) N (%)<br />

____________________________________________________________________<br />

Grad 1 45/78 (57,7%) 7/45 (15,6%) 1/45 ( 2,2%)<br />

Grad 2 29/78 (37,2%) 25/29 (86,2%) 14/29 (48,3%)<br />

Grad 3 4/78 ( 5,2%) 3/ 4 (75,0%) 3/ 4 (75,0%)<br />

Legen<strong>de</strong>:<br />

* aktuell und/o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

** aktuell und/o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Vergangenheit, in Folge und/o<strong>de</strong>r in Kombination<br />

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