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Familienuntersuchung zum Gilles de la Tourette-Syndrom (pdf)

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Nach JANKOVIC (1992) <strong>la</strong>ssen sich motorische Tics in Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Dauer und<br />

Bewegungscharakteristik in klonische, tonische und dystone Phänomene unterteilen. Klonische<br />

Tics beinhalten kurze und abrupte, tonische und dystone Tics dagegen länger anhalten<strong>de</strong><br />

Muskelkontraktionen. Dystone Tics gehen mit verdrehen<strong>de</strong>n, pressen<strong>de</strong>n Bewegungen einher,<br />

die in <strong>de</strong>r Regel abnorme Haltungen zur Folge haben; tonische Tics sind dagegen nach<br />

JANKOVIC als isometrische Muske<strong>la</strong>nspannungen <strong>de</strong>finiert, die ohne jegliche Bewegung<br />

auftreten.<br />

Eine Zuordnung <strong>de</strong>r Tic-Phänomenologie in <strong>de</strong>r hier untersuchten Stichprobe (n = 78) ergab,<br />

daß die überwiegen<strong>de</strong> Mehrzahl <strong>de</strong>r berichteten Ticphänomene in <strong>de</strong>r hier untersuchten<br />

Stichprobe sich <strong>de</strong>r Gruppe <strong>de</strong>r klonischen Tics zuordnen ließ. Je<strong>de</strong>r Proband zeigte <strong>zum</strong>in<strong>de</strong>st<br />

einen klonischen Tic. Bei 14 (18%) <strong>de</strong>r Proban<strong>de</strong>n fan<strong>de</strong>n sich darüber hinaus aktuell o<strong>de</strong>r<br />

anamnestisch tonische Tics in Form von Muske<strong>la</strong>nspannungen im Bereich <strong>de</strong>r Extremitäten<br />

und/o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Bauch<strong>de</strong>cke. Über eine dystone Ticsymptomatik berichteten insgesamt 32<br />

Patienten (41%). Dystone Tics imponierten hierbei als okuläre Phänomene wie Augenverdrehen<br />

o<strong>de</strong>r -kneifen (n=9), als rotatorische Kopfbewegungen (n=9), als Gesichtsverziehungen wie<br />

beispielsweise anhalten<strong>de</strong>s Mundwinkelverziehen o<strong>de</strong>r Mundaufreißen (n=9), als<br />

Zähneknirschen (n=2) o<strong>de</strong>r als abnorme Haltungen <strong>de</strong>r Extremitäten (n=4). JANKOVIC gibt<br />

für dystone Tics bei Patienten mit einem <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> (Alter nicht spezifiziert) eine Rate<br />

von 57% an.<br />

Tabelle 16:<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Proban<strong>de</strong>n mit klonischen, tonischen und/o<strong>de</strong>r dystonen Tics in<br />

Gegenüberstellung zu <strong>de</strong>n von Jankovic & Stone (1991) ermittelten Raten<br />

__________________________________________________________<br />

Stichprobe (n = 78) Jankovic & Stone (1991)<br />

N % %<br />

---------------------------------------------------------------------------------------<br />

klonische Tics 78 100% 100%<br />

tonische Tics 14 18% keine Angabe<br />

dystone Tics 32 41% 57%<br />

__________________________________________________________<br />

Anmerkung: Ein Patient hat <strong>zum</strong> überwiegen<strong>de</strong>n Teil mehrere Tics gleichzeitig und ist somit<br />

mehrfach erfasst.<br />

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