25.09.2014 Aufrufe

Familienuntersuchung zum Gilles de la Tourette-Syndrom (pdf)

Familienuntersuchung zum Gilles de la Tourette-Syndrom (pdf)

Familienuntersuchung zum Gilles de la Tourette-Syndrom (pdf)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Diskussion<br />

Chronische Ticstörung beziehungsweise ein <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> überschritten haben. Die<br />

entsprechen<strong>de</strong>n Angaben bei <strong>de</strong>n Geschwistern <strong>de</strong>r Eltern beziehungsweise bei <strong>de</strong>n Großeltern<br />

basieren dagegen weitestgehend auf <strong>de</strong>r "family-history"-Metho<strong>de</strong> und sind folglich mit<br />

größeren Unsicherheiten behaftet.<br />

7.2.1 Familien von In<strong>de</strong>xpatienten mit <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong><br />

7.2.1.1 Häufigkeit mehrfach be<strong>la</strong>steter Familien<br />

Vergleicht man die Ergebnisse an<strong>de</strong>rer Studien, so sind unter Berücksichtigung<br />

erstgradiger Familienmitglie<strong>de</strong>r 7,8% bis 35,5% <strong>de</strong>r Familien eines <strong>Tourette</strong>-In<strong>de</strong>xpatienten<br />

durch min<strong>de</strong>stens einen weiteren Betroffenen mit <strong>de</strong>r gleichen Erkrankung be<strong>la</strong>stet (siehe<br />

Tabelle 37). Mit 14,1% liegt die entsprechen<strong>de</strong> Rate in <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Studie im mittleren<br />

Bereich dieser nicht unerheblichen Spannweite. Bei zusätzlicher Berücksichtigung von<br />

Chronischen und Nicht Näher Bezeichneten Ticstörungen erhöht sich <strong>de</strong>r Anteil an mehrfach<br />

betroffenen Familien sowohl in <strong>de</strong>n Vergleichsstudien wie auch in <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Studie auf<br />

46,6% bis 53,0% beziehungsweise 54,7% (siehe Tabelle 38).<br />

7.2.1.2 Familiäre Raten für eine genetisch relevante Ticstörung<br />

Eine Gegenüberstellung <strong>de</strong>r familiären Erkrankungshäufigkeiten vorhergehen<strong>de</strong>r<br />

Studien (Tabelle 39) zeigt, dass in Familien eines <strong>Tourette</strong>-In<strong>de</strong>xpatienten 8,3% bis 17,9% <strong>de</strong>r<br />

erstgradigen Angehörigen ebenfalls von einem <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> betroffen sind. Männliche<br />

Individuen fin<strong>de</strong>n sich dabei um <strong>de</strong>n Faktor 2 bis 4 häufiger be<strong>la</strong>stet als weibliche. Insbeson<strong>de</strong>re<br />

Väter nehmen hier mit weitem Abstand eine Spitzenstellung ein. Die Erweiterung <strong>de</strong>s Phänotyps<br />

um Chronische Ticstörungen bedingt bei im wesentlichen unverän<strong>de</strong>rtem Geschlechtsverhältnis<br />

einen weiteren Anstieg <strong>de</strong>r Erkrankungsraten auf nunmehr 21,4% bis 30,4% (Tabelle 40 und<br />

41). Gemäß <strong>de</strong>n Daten unserer Studie beträgt die familiäre Rate für ein <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> unter<br />

Eltern und Geschwistern lediglich 4,8% (Tabelle 39). Die Erkrankungswahrscheinlichkeit<br />

verdreifacht (4,8%+8,6% = 13,4%, Tabelle 40) beziehungsweise vervierfacht (19,6%, Tabelle 41)<br />

sich allerdings unter Einbeziehung von Chronischen und Nicht Näher Bezeichneten Ticstörungen.<br />

Das Geschlechtsverhältnis entspricht <strong>de</strong>m in vorhergehen<strong>de</strong>n Untersuchungen.<br />

Die von uns ermittelten familiären Raten für Ticstörungen weichen somit im großen und ganzen<br />

nicht erheblich von <strong>de</strong>n durchschnittlichen Befun<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>rer <strong>Familienuntersuchung</strong>en ab. Gute<br />

Übereinstimmungen ergeben sich insbeson<strong>de</strong>re mit <strong>de</strong>n Ergebnissen von PAULS und Mitarbeitern<br />

(1991). Im Vergleich zu an<strong>de</strong>ren Untersuchungen erscheinen die hier ermittelten<br />

familiären Be<strong>la</strong>stungsraten <strong>zum</strong> Teil etwas niedriger (EAPEN et al., 1993), sie heben sich<br />

nichts<strong>de</strong>stotrotz <strong>de</strong>utlich von <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Kontrollgruppe (0,3% für TS und 5,8% für CT/NNB)<br />

ab.<br />

134

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!