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Familienuntersuchung zum Gilles de la Tourette-Syndrom (pdf)

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Methodik und Durchführung <strong>de</strong>r <strong>Familienuntersuchung</strong><br />

4.1.5 Kontaktaufnahme<br />

Ergab sich im Rahmen einer stationären o<strong>de</strong>r ambu<strong>la</strong>nten Behandlung beziehungsweise<br />

bei retrospektiver Vorgehensweise anamnestisch, d.h. nach ausführlicher Durchsicht <strong>de</strong>r<br />

Krankengeschichte die Diagnose eines <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong>s o<strong>de</strong>r einer chronischen Ticstörung<br />

o<strong>de</strong>r <strong>zum</strong>in<strong>de</strong>st <strong>de</strong>utliche Hinweise auf das Vorliegen einer dieser bei<strong>de</strong>n Störungsbil<strong>de</strong>r, so<br />

wur<strong>de</strong> die entsprechen<strong>de</strong> Familie mündlich o<strong>de</strong>r schriftlich kontaktiert und nach ausführlicher<br />

Aufklärung um eine Teilnahme an <strong>de</strong>r Untersuchung gebeten. Dabei wur<strong>de</strong>n zunächst<br />

diejenigen Familien bevorzugt, die sich noch in aktueller Behandlung befan<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r alternativ<br />

solche, die in <strong>de</strong>n letzten zwei Jahren vorstellig gewor<strong>de</strong>n waren und zusätzlich eine positive<br />

Familienanamnese aufwiesen. Je<strong>de</strong> <strong>de</strong>r angeschriebenen Familien wur<strong>de</strong> erneut - diesmal<br />

telefonisch - kontaktiert, um bei gegebenem Einverständnis zur Teilnahme einen Termin für die<br />

Untersuchung abzusprechen. Für die Studie <strong>la</strong>g ein positives Votum <strong>de</strong>r Ethikkomission <strong>de</strong>r<br />

Philipps-Universität Marburg vor.<br />

4.1.6 Das Nichtteilnehmer- und Verweigererkollektiv<br />

Angeschrieben wur<strong>de</strong>n alle 91 Patienten <strong>de</strong>r retrospektiven Stichprobe; 59 hiervon<br />

schie<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r Untersuchung aus (siehe Tab. 11).<br />

In sieben Fällen scheiterte die Kontaktaufnahme mit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Familien, da diese<br />

entwe<strong>de</strong>r unbekannt verzogen o<strong>de</strong>r bedingt durch Aus<strong>la</strong>ndsaufenthalte <strong>zum</strong> Untersuchungszeitpunkt<br />

nicht verfügbar waren. Bei sechs weiteren Patienten konnte nach telefonischer<br />

Rücksprache auf das Vorliegen einer transienten Ticstörung (Dauer <strong>de</strong>r Ticstörung < 1 Jahr)<br />

geschlossen wer<strong>de</strong>n; die entsprechen<strong>de</strong>n Familie wur<strong>de</strong>n von einer Teilnahme an <strong>de</strong>r<br />

Untersuchung ausgeschlossen. Weitere 46 (51%) Familien lehnten eine Teilnahme an <strong>de</strong>r<br />

Untersuchung ab.<br />

Die angegebenen Grün<strong>de</strong> für die Ablehnung waren unterschiedlich (siehe Tabelle 11). Bei<br />

<strong>de</strong>utlich gebesserter und vielfach nur noch schwach ausgeprägter Symptomatik sowie Fehlen<br />

einer offensichtlichen familiären Be<strong>la</strong>stung erwies sich ein nicht unerheblicher Teil <strong>de</strong>r Patienten<br />

beziehungsweise <strong>de</strong>ren Eltern für eine Mitarbeit lei<strong>de</strong>r nur unzureichend motiviert. Der<br />

genetische Hintergrund <strong>de</strong>r Studie war dagegen unerwarteterweise nur selten ein<br />

Ablehnungsgrund.<br />

Das retrospektive Kollektiv reduzierte sich letztlich auf 32 Familien.<br />

Bei <strong>de</strong>n Patienten <strong>de</strong>r prospektiven Stichprobe war die Bereitschaft zur Teilnahme <strong>de</strong>utlich<br />

größer. Die höhere Motivation, die sich insbeson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>n stationär behan<strong>de</strong>lten Patienten<br />

beziehungsweise <strong>de</strong>ren Familien zeigte, war vielfach mit <strong>de</strong>m Wunsch nach ausführlicher<br />

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