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Familienuntersuchung zum Gilles de la Tourette-Syndrom (pdf)

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Diskussion<br />

Tabelle 35:<br />

Vergleich <strong>de</strong>r Häufigkeit assoziierter Störungen in In<strong>de</strong>xpatienten mit<br />

<strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong><br />

TS-<br />

Patienten<br />

(N)<br />

Assoziierte Störungen*<br />

OCD OCS ADHD<br />

(%) (%) (%)<br />

kumu<strong>la</strong>tive<br />

Komorbiditätsrate<br />

(Störungen/Person)<br />

Epi<strong>de</strong>miologische<br />

Studie:<br />

APTER et al. (1993) 12 40% 17% 8,3% 1,3<br />

Familienstudien:<br />

PAULS et al. (1986)<br />

32<br />

44%<br />

ns<br />

ns<br />

ns<br />

PITMAN et al. (1987)<br />

16<br />

63%<br />

ns<br />

ns<br />

ns<br />

PAULS et al. (1991)<br />

86<br />

36%<br />

ns<br />

ns<br />

ns<br />

Vorliegen<strong>de</strong> Studie:<br />

64<br />

15%<br />

22%<br />

31%<br />

2,3<br />

Legen<strong>de</strong>: OCD = Zwangsstörung, OCS = zwanghafte Symptome, ADHD = Hyperkinetisches<br />

<strong>Syndrom</strong>, ns = nicht spezifiziert.<br />

* Es han<strong>de</strong>lt sich hierbei um Lebenszeitdiagnosen.<br />

Wie in Tabelle 35 dargestellt, fan<strong>de</strong>n APTER et al. (1993) unter TS-Proban<strong>de</strong>n einer<br />

epi<strong>de</strong>miologischen Stichprobe bestehend aus 16-17-jährigen Rekruten <strong>de</strong>r israelischen Armee<br />

im Mittel 1,3 psychiatrische Störungen pro Person. Gegensätzlich zu <strong>de</strong>n Befun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n<br />

Untersuchung, aber vergleichbar mit <strong>de</strong>n Ergebnissen an<strong>de</strong>rer Familienstudien an<br />

überwiegend älteren Proban<strong>de</strong>n, stellte dabei eine Zwangserkrankung das häufigste komorbi<strong>de</strong><br />

Störungsbild dar. Unter <strong>de</strong>n jüngeren Patienten unserer Studie war statt<strong>de</strong>ssen eine<br />

Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung die Hauptbegleitdiagnose. Die von APTER et al.<br />

(1993) angegebene Rate an komorbi<strong>de</strong>n Störungen liegt damit <strong>de</strong>utlich niedriger als die von uns<br />

durchschnittlich ermittelte; sie entspricht aber auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite nahezu <strong>de</strong>r kumu<strong>la</strong>tiven<br />

Störungsrate unserer ambu<strong>la</strong>nten Patienten. Es ergeben sich somit Hinweise, die für eine<br />

positive Selektion im Sinne eines Berkson-Bias sprechen. Vor <strong>de</strong>m Hintergrund allerdings, dass<br />

nahezu zwei Drittel unserer Proban<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m ambu<strong>la</strong>nten Bereich stammten, ist dieser<br />

Selektionsfehler im Sinne einer vermehrten Rekrutierung multipel be<strong>la</strong>steteter Patienten,<br />

vermutlich eher als gering- bis mäßiggradig einzuschätzen.<br />

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