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Familienuntersuchung zum Gilles de la Tourette-Syndrom (pdf)

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Methodik und Durchführung <strong>de</strong>r <strong>Familienuntersuchung</strong><br />

Tics und an<strong>de</strong>ren psychiatrischen Störungen bei Angehörigen gefragt wur<strong>de</strong>. Ergaben sich im<br />

Rahmen <strong>de</strong>r Stammbaumerhebung keine Hinweise auf eine familiäre Be<strong>la</strong>stung mit Tics bzw.<br />

Zwangsstörungen, wur<strong>de</strong> auf eine Rekrutierung weiterer Familienmitglie<strong>de</strong>r verzichtet. Mit einer<br />

abschließen<strong>de</strong>n Blutentnahme von 50 ml EDTA-Blut bei möglichst sämtlichen<br />

Familienteilnehmern <strong>zum</strong> Zwecke einer DNA-Isolierung beziehungsweise zur An<strong>la</strong>ge<br />

permanenter Zellinien war die <strong>Familienuntersuchung</strong> in einem solchen Fall been<strong>de</strong>t. Ergaben<br />

sich bei <strong>de</strong>r Stammbaumerhebung Hinweise auf das Vorliegen von Tics und/o<strong>de</strong>r<br />

Zwangsphänomenen bei Angehörigen <strong>de</strong>r Eltern, wur<strong>de</strong>n diese gebeten, ihre Verwandten um<br />

eine Teilnahme an <strong>de</strong>r Untersuchung zu bitten. Im Falle einer Zusage wur<strong>de</strong>n die betreffen<strong>de</strong>n<br />

Familienmitglie<strong>de</strong>r anschließend ebenfalls kontaktiert.<br />

4.2.3 Ausführung <strong>de</strong>r Interviews und <strong>de</strong>r Blutentnahmen<br />

An <strong>de</strong>r Untersuchung nahmen 78 Familien teil. Die Interviews <strong>de</strong>r ersten 26 Familien<br />

wur<strong>de</strong>n von K. und/o<strong>de</strong>r J. Hebebrand, die <strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong>n 52 Familien von B. Klug<br />

durchgeführt.<br />

Wie aus Tabelle 12A ersichtlich wur<strong>de</strong>n in diesem Rahmen 78 Patienten und 209<br />

Familienangehörige, insgesamt also 287 Personen per Interview erfasst. Mit 32 In<strong>de</strong>xpatienten<br />

wur<strong>de</strong> ein persönliches Interview (Erwachsenen-Version) durchgeführt, von weiteren 46 liegt ein<br />

mit <strong>de</strong>n Eltern geführtes Kin<strong>de</strong>rinterview vor. Die Zahl <strong>de</strong>r erstgradigen Angehörigen belief sich<br />

auf insgesamt 252, die <strong>de</strong>r zweitgradigen Angehörigen auf 847 Personen. Zusammen mit <strong>de</strong>n<br />

entfernteren Angehörigen wur<strong>de</strong>n neben <strong>de</strong>n In<strong>de</strong>xpatienten insgesamt 1698 Personen erfasst.<br />

73 (93,6 %) Mütter, 64 (82,1 %) Väter, 28 (29,2 %) Geschwister und 44 (5,2 %) weitläufigere<br />

Angehörige wur<strong>de</strong>n direkt interviewt. Die fehlen<strong>de</strong>n 19 Elternteile lebten von <strong>de</strong>r Kernfamilie<br />

getrennt, waren bereits verstorben o<strong>de</strong>r lehnten eine Teilnahme an <strong>de</strong>r Untersuchung ab; sie<br />

stan<strong>de</strong>n somit für ein Interview nicht zur Verfügung. Über diese sowie über die verbliebenen 68<br />

Geschwister und 1413 Angehörige liegen lediglich indirekte Informationen vor, die nach <strong>de</strong>r<br />

"family history"-Metho<strong>de</strong> von Eltern, Ehepartnern, In<strong>de</strong>xpatienten und/o<strong>de</strong>r Geschwistern<br />

erhoben wur<strong>de</strong>n. Zum Zweck moleku<strong>la</strong>rgenetischer Untersuchungen erfolgten darüber hinaus<br />

insgesamt 284 Blutentnahmen.<br />

Insgesamt 13 (16,7%) Kernfamilien kamen zur Untersuchung in die Klinik nach Marburg, 64<br />

(82,1%) Patienten wur<strong>de</strong>n zu Hause aufgesucht, bei einem Proban<strong>de</strong>n (1,2%) fand das Interview<br />

an einem "neutralen" Ort statt. Insgesamt legte die Untersucherin (B.Klug) etwa 12.000<br />

Kilometer zurück. Der nördlichste Punkt war Hamburg, <strong>de</strong>r südlichste Meersburg am Bo<strong>de</strong>nsee,<br />

<strong>de</strong>r östlichste Eschwege, in westlicher Richtung führte <strong>de</strong>r Weg bis nach Löf.<br />

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