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Familienuntersuchung zum Gilles de la Tourette-Syndrom (pdf)

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Ergebnisse<br />

Wie aus Tabelle 28 ersichtlich ergibt sich unter Angehörigen ersten Gra<strong>de</strong>s insbeson<strong>de</strong>re dann<br />

eine höhere Erkrankungsrate für eine Zwangssymptomatik, wenn <strong>de</strong>r In<strong>de</strong>xpatient aktuell o<strong>de</strong>r<br />

anamnestisch selbst von einer Zwangsstörung (OCD) o<strong>de</strong>r subklinischen Zwangsphänomenen<br />

(OCS) betroffen ist. Familienmitglie<strong>de</strong>r von OCD-In<strong>de</strong>xpatienten zeigten sich hierunter am<br />

stärksten be<strong>la</strong>stet: Mit einer Rate von 31,4% versus 16,5 % waren sie doppelt so häufig von einer<br />

Zwangssymptomatik betroffen wie erstgradige Verwandte von In<strong>de</strong>xpatienten, die die Diagnose<br />

OCD o<strong>de</strong>r OCS nicht erhalten hatten.<br />

Die Unterschie<strong>de</strong> hinsichtlich <strong>de</strong>r familiären Be<strong>la</strong>stung an Ticstörungen waren <strong>de</strong>mgegenüber<br />

weniger ein<strong>de</strong>utig. Auch hier wiesen erstgradige Angehörige von In<strong>de</strong>xpatienten mit einer<br />

Zwangsstörung leicht höhere Raten auf als diejenigen Angehörigen von In<strong>de</strong>xpatienten ohne<br />

eine Zwangssymptomatik (28,6% versus 18,9%). Wur<strong>de</strong>n allerdings Familienmitglie<strong>de</strong>r von<br />

OCD-Patienten und OCS-Patienten gemeinsam berücksichtigt und mit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Angehörigen von In<strong>de</strong>xpatienten ohne eine Zwangssymptomatik verglichen, so ergaben sich<br />

innerhalb <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Kollektive vergleichbare Raten an Ticstörungen (20,7% versus 18,9%).<br />

6.4 Beschreibung <strong>de</strong>r Kontrollfamilien<br />

Die Mehrzahl <strong>de</strong>r untersuchten Kontrollfamilien (n = 46; 48,9%) bestand aus 4<br />

Familienmitglie<strong>de</strong>rn (Vater, Mutter, Patient, ein Geschwister). 29,8% waren sogenannte 3-Kind-<br />

Familien, von 7,5% <strong>de</strong>r Familien wur<strong>de</strong> diese Familiengröße überschritten, d.h. <strong>de</strong>r Patient besaß<br />

drei (n = 6) und einmalig auch vier Geschwister. In <strong>de</strong>n verbleiben<strong>de</strong>n Kontrollfamilien (13,8%)<br />

war <strong>de</strong>r In<strong>de</strong>xpatient ein Einzelkind.<br />

6.4.1 Klinische Störungen bei Patienten <strong>de</strong>r Kontrollgruppe<br />

Bei 85 (90,4%) <strong>de</strong>r untersuchten Kontrollpatienten ließ sich anhand <strong>de</strong>s<br />

durchgeführten Interviews für Ticstörungen sowie <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Arztbriefe aktuell o<strong>de</strong>r in<br />

<strong>de</strong>r Vorgeschichte (Tics betreffend) min<strong>de</strong>stens eine klinische Diagnose (ICD 10) aus <strong>de</strong>m<br />

kin<strong>de</strong>r- und jugend-psychiatrischen o<strong>de</strong>r neurologischen Formenkreis (siehe Tabelle 29)<br />

erheben. Neun (9,6%) Patienten wiesen keine psychischen o<strong>de</strong>r neurologischen Störungen auf.<br />

Ingesamt fan<strong>de</strong>n sich 170 Erkrankungen; <strong>de</strong>r einzelne Patient (n = 85) war damit<br />

durchschnittlich von zwei Störungsbil<strong>de</strong>rn betroffen.<br />

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