Familienuntersuchung zum Gilles de la Tourette-Syndrom (pdf)
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Ergebnisse<br />
Wie in Tabelle 26 ersichtlich fan<strong>de</strong>n sich Patienten mit einer Zwangsstörung ten<strong>de</strong>ntiell häufiger<br />
mit Zwangsgedanken und auch -handlungen be<strong>la</strong>stet als Individuen mit einer subklinischen<br />
Zwangssymptomatik. Die <strong>de</strong>taillierte Analyse <strong>de</strong>r Phänomenologie konnte einerseits Übereinstimmungen,<br />
an<strong>de</strong>rerseits aber auch Unterschie<strong>de</strong> zwischen bei<strong>de</strong>n Gruppen aufzeigen:<br />
Als auffallend ähnlich erwies sich insbeson<strong>de</strong>re das gedankliche Zwangsprofil. Bei insgesamt<br />
sehr buntem Erscheinungsbild rangierten hier die eigene o<strong>de</strong>r eine geliebte Person betreffen<strong>de</strong><br />
Befürchtungen (52%) neben skrupulösen und von moralischen Be<strong>de</strong>nken geprägte Gedanken<br />
(33%) mit Abstand an erster beziehungsweise zweiter Stelle. Uneinheitlicher imponierte das Bild<br />
zwischen bei<strong>de</strong>n Gruppen in Bezug auf Zwangshandlungen. Hier konzentrierten sich die<br />
Handlungen von Patienten mit einer Zwangsstörung - vielfach aus <strong>de</strong>r existentiellen Angst<br />
heraus, sich zu kontaminieren o<strong>de</strong>r sich bereits kontaminiert zu haben - gleichwertig im Bereich<br />
Kontrollieren (52%), Sauberkeit, Reinigen und Putzen (52%). Bei Individuen mit einer<br />
subklinischen Zwangssymptomatik <strong>la</strong>g <strong>de</strong>r Handlungsschwerpunkt dagegen mehr im Bereich<br />
<strong>de</strong>s Ordnens, Anordnens und <strong>de</strong>r Symmetrie; das Kontrollieren nahm in dieser Gruppe mit 33%<br />
<strong>de</strong>n P<strong>la</strong>tz 2 ein. Für <strong>de</strong>n Untersucher ergab sich in besagter Gruppe in <strong>de</strong>r Regel weniger das<br />
Gefühl einer zugrun<strong>de</strong>liegen<strong>de</strong>n Angst, son<strong>de</strong>rn vielmehr ein gesteigertes Bestreben nach<br />
Perfektionismus beziehungsweise ein Bedürfnis Gewohntes eben so zu erhalten.<br />
6.3.3 Komorbidität von Tic- und Zwangsstörungen beziehungsweise subklinischen<br />
Zwangsphänomenen<br />
Interessant erschien ferner die Frage, inwieweit Familienmitglie<strong>de</strong>r mit einer Zwangssymptomatik<br />
zusätzlich eine Ticstörung aufweisen. Danach fand sich eine Zwangsstörung unter<br />
erst- und zweitgradigen Angehörigen in lediglich zwei Fällen mit einer Ticstörung assoziiert (1<br />
TS: Bru<strong>de</strong>r, 1 NNB: Großmutter mütterlicherseits). Individuen mit subklinischen Zwangssymptomen<br />
- insbeson<strong>de</strong>re die Väter - waren dagegen vergleichsweise oft von Tics betroffen.<br />
So wiesen über 40% <strong>de</strong>r Väter (7 von 17) mit einer subklinischen Zwangssymptomatik<br />
zusätzlich eine Ticstörung auf (1 TS, 4 CT, 2 NNB). Die entsprechen<strong>de</strong>n Raten unter Müttern,<br />
Geschwistern und zweitgradigen Angehörigen <strong>la</strong>gen <strong>de</strong>mgegenüber <strong>de</strong>utlich niedriger (siehe<br />
Tabelle 27).<br />
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