Familienuntersuchung zum Gilles de la Tourette-Syndrom (pdf)
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Aktueller Forschungsstand<br />
erger Rezeptoren stützt sich die medikamentöse Therapie <strong>de</strong>s <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong>s im<br />
wesentlichen auf Dopaminrezeptorblocker. Zum Einsatz kommen als dopaminrezeptorenblockieren<strong>de</strong><br />
Substanzen in erster Linie die Neuroleptika; als am meisten wirkungsvoll haben<br />
sich insbeson<strong>de</strong>re die Dopamin-2-Rezeptorantagonisten erwiesen. Etwa 70-80 % aller Patienten<br />
mit einem TS profitieren <strong>de</strong>n Ergebnissen verschie<strong>de</strong>ner Untersuchungen zufolge von einer<br />
neuroleptischen Therapie (ROTHENBERGER, 1984; MOLDOFSKY, 1988).<br />
In Deutsch<strong>la</strong>nd wer<strong>de</strong>n gegenwärtig zur Behandlung <strong>de</strong>s <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong>s im wesentlichen<br />
Tiaprid, Haloperidol und Pimozid eingesetzt (KLUG et al., 1999). In <strong>de</strong>n Vereinigten Staaten<br />
wird dagegen häufiger Clonidin verwandt, ein alpha 2 -adrenerger Agonist, <strong>de</strong>ssen ein<strong>de</strong>utige<br />
Wirksamkeit sich jedoch nicht in allen Studien hat nachweisen <strong>la</strong>ssen (GOETZ et al., 1987).<br />
An<strong>de</strong>re Neuroleptika wie beispielsweise das <strong>de</strong>m Tiaprid verwandte und in mehreren englischen<br />
Doppel-Blind-Studien getestete Sulpirid sowie <strong>de</strong>r Dopamin-1- und Dopamin-2-Rezeptorblocker<br />
Fluphenazin haben sich ebenfalls als wirksam erwiesen (GOETZ et al., 1984). Auch mit<br />
Phenothiazinen konnten Patienten in Einzelfällen erfolgreich behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n (COHEN et al.,<br />
1980). Neuere Studien berichten zu<strong>de</strong>m über Behandlungserfolge mit atypischen Neuroleptika<br />
(GAFFNEY et al., 2002; DION et al., 2002).<br />
Tabelle 8:<br />
Therapiekonzept zur Behandlung <strong>de</strong>s <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong>s<br />
Initial:<br />
1. Aufklärung <strong>de</strong>r Patienten und relevanter Bezugspersonen<br />
2. Assoziierte psychiatrische Störungen beachten<br />
3. Psychosoziale Beeinträchtigungen eruieren<br />
4. Behandlungsindikation klären<br />
Nach Aufbau einer therapeutischen Beziehung:<br />
1. Medikamentöse Therapie<br />
2. Verhaltenstherapie<br />
3. Einzel-, Gruppen- und Familientherapie<br />
4. Krisenintervention<br />
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