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Familienuntersuchung zum Gilles de la Tourette-Syndrom (pdf)

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Aktueller Forschungsstand<br />

Tabelle 5:<br />

Assoziierte Verhaltensauffälligkeiten bei Patienten mit einem <strong>Tourette</strong>-<br />

<strong>Syndrom</strong><br />

Gestörte Aufmerksamkeit, Ablenkbarkeit, Impulsivität<br />

Motorische Unruhe und Ruhelosigkeit<br />

Lernschwierigkeiten<br />

Emotionale Labilität und gesteigerte Irritabilität<br />

Zwanghafte Verhaltensweisen<br />

Übermäßige Ängstlichkeit, Trennungsangst, Phobien<br />

Depressive Reaktionen<br />

(nach LECKMAN & COHEN, 1988)<br />

2.4.1 Hyperaktivitäts- und/o<strong>de</strong>r Aufmerksamkeitsstörung<br />

Viele Betroffenen fallen bevorzugt im Kin<strong>de</strong>salter durch hyperaktives Verhalten und<br />

gestörte Konzentrationsfähigkeit auf; 30 bis 80 Prozent erfüllen verschie<strong>de</strong>nen Untersuchern<br />

zufolge die Kriterien für ein Hyperkinetisches <strong>Syndrom</strong> bzw. eine Hyperaktivität- und<br />

Aufmerksamkeitsstörung (SVERD, 1988; BRUUN, 1988; SINGER & WALKUP, 1991). Die<br />

Literatur berichtet aber auch über isoliertes Vorkommen dieser bei<strong>de</strong>n Verhaltensstörungen. So<br />

diagnostizierte ERENBERG et al. (1986) bei 37% seiner Patienten eine Aufmerksamkeitsstörung,<br />

fand aber keine überdurchschnittliche motorische Aktivität. STEFL (1984) vice<br />

versa stufte 73% seines Kollektivs zwar als hyperaktiv, aber als nicht ausdrücklich<br />

konzentrationsgemin<strong>de</strong>rt ein. COMINGS & COMINGS (1987) untersuchten <strong>de</strong>n Zusammenhang<br />

zwischen Hyperkinetischem <strong>Syndrom</strong> und <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> genauer. Ihren Erfahrungen<br />

zufolge manifestieren sich die dazugehörigen Symptome wie Ablenkbarkeit, Impulsivität und<br />

Hyperaktivität in <strong>de</strong>r Mehrheit <strong>de</strong>r Fälle bereits im frühen Vorschu<strong>la</strong>lter, oftmals mehrere Jahre<br />

vor <strong>de</strong>m Auftreten erster Tics. Nach einem Maximum um das 10. Lebensjahr herum, wird <strong>de</strong>r<br />

hyperkinetischen Symptomatik beginnend im frühen Erwachsenenalter im weiteren Ver<strong>la</strong>uf<br />

allerdings eine <strong>de</strong>utliche Ten<strong>de</strong>nz zur Verbesserung zugeschrieben. Nach an<strong>de</strong>ren Berichten - u.<br />

a. <strong>de</strong>m Ergebnis einer Untersuchung von COHEN und Mitarbeitern (1992) - , birgt gera<strong>de</strong> die<br />

Kombination dieser bei<strong>de</strong>n Störungsbil<strong>de</strong>r eine höhere Wahrscheinlichkeit für das Auftreten<br />

ernstzunehmen<strong>de</strong>r sozialer Probleme. Kin<strong>de</strong>r mit einem <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> und begleiten<strong>de</strong>r<br />

Hyperaktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung <strong>la</strong>gen hiernach in einem Verfahren zur<br />

Beurteilung <strong>de</strong>r Sozialisation (Vine<strong>la</strong>nd Adaptive Behavior Scales) mehr als zwei<br />

Standardabweichungen unterhalb <strong>de</strong>s Normalbereichs.<br />

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