Typisch bremisch Typically “Bremish”

Das Theater am Goetheplatz hat seit vielen Jahrzehnten einen ausge -
zeichneten Ruf in der deutschen Kulturlandschaft.
For many decades, the Theater am Goetheplatz has enjoyed an excellent
reputation in Germany’s cultural landscape.
Markanter Imagewandel
Damit hat sich das Image der Stadt, ihre Außenwahr neh -
mung, in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert.
In den 1960er- und 1970er-Jahren galt Bremen durchaus
als rebellisch und kreativ. Damals wurde die deutsche
Fernsehwelt von Bremen aus neu aufgerollt: der Bremer
Beatclub mit den Moderatoren Uschi Nerke und Michael
Leckebusch hat Fernsehgeschichte geschrieben. Die
Spitzenbands der britischen und amerikanischen Hit -
paraden traten zuerst im Bremer Beatclub vor das deut -
sche Publikum. Die Bremer Talkshow „Drei nach Neun“ ist
die Mutter aller deutschen Talkshows. Auch die be rühm -
ten Loriot-Sendungen wurden bei Radio Bremen produ -
ziert. Der Sender hat Vicco von Bülow erst kürzlich mit
einer Bronzeplastik des markanten roten Sofas, samt dem
be rühmten Mops, ein Denkmal gesetzt.
Ausgesprochen kreativ und rebellisch war auch das
Bremer Theater. Unter der Intendanz von Kurt Hübner
entwickelten dort Regisseure wie Peter Zadek, Peter Stein,
Wilfried Minks oder Rainer Werner Fassbinder den „Bremer
Stil“, der die deutsche Theaterlandschaft nachhaltig verändert
hat. 1972 gründeten die Bremer eine Universität, die
als „rote Kaderschmiede“ heftige Debatten auslöste. Sie
verlangte ihren Studierenden neben weniger gelungenen
Experimenten aber auch Interdisziplinarität und Projekt -
orientierung ab und ist heute die einzige Exzellenzuni -
versität des Nordens.