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begonnen. 1971 ging der erste Containerterminal in<br />
Bremerhaven an den Start. 2008 wurde der vierte Con -<br />
tainerterminal fertiggestellt – mehr geht nicht, denn die<br />
Küste des kleinsten Bundeslandes gibt nicht mehr her.<br />
Gemeinsam mit Niedersachsen investierte Bremen des -<br />
halb für die Containerriesen der Zukunft in Wilhelms -<br />
haven, in den Jade-Weser-Port, der eine natürliche Wassertiefe<br />
von 18 Metern hat. Das reicht selbst für die größten<br />
Pötte.<br />
In Bremerhaven werden vor allem Container und Auto -<br />
mobile umgeschlagen und zunehmend Komponenten<br />
für Offshore-Windparks auf hoher See. Für die speziellen<br />
Anforderungen der großdimensionierten und tonnenschweren<br />
Windanlagen will das Land Bremen 200 Mio.<br />
Euro für einen Offshore-Terminal investieren, der wohl<br />
nicht vor 2018 in Betrieb gehen dürfte.<br />
Der Container hat auch das Bild in den Hafenrevieren der<br />
Stadt Bremen gravierend verändert. Ein Teil des Hafen -<br />
areals wurde wie in vielen Hafenstädten für Wohn- und<br />
Bürobauten umgewidmet. Aber noch immer sind in der<br />
Überseestadt zahlreiche Logistikfirmen aktiv. Mit Rohkaffee<br />
beladene Importcontainer werden auf der Weser per<br />
Binnenschiff oder in Zügen zu den Hansa Umschlags -<br />
betrieben im Holzhafen transportiert und dort von Spe -<br />
zial unternehmen wie Vollers oder Müller Weser für die<br />
Kaffeeindustrie zwischengelagert. Holz, Baumwolle oder<br />
Natursteine zählen in den stadt<strong>bremisch</strong>en Häfen neben<br />
Malz, Futtermitteln, Melasse und Getreide zu den wichtigs -<br />
ten Umschlagsgütern. Weitere Schwerpunkte sind Eisen<br />
und Stahl sowie der Import und die Verteilung von Mine -<br />
ral ölprodukten.<br />
Großes Know-how rund um<br />
Schifffahrt und Schiffbau<br />
Auch in Zukunft werden sich die Häfen immer wieder an<br />
veränderte Bedürfnisse ihrer Kunden anpassen müssen.<br />
Damit die <strong>bremisch</strong>en Häfen fit bleiben für den internationalen<br />
Wettbewerb, beobachtet die Hafenmanagement-<br />
Gesellschaft bremenports intensiv die globalen Märkte,<br />
berät die Politik bei allen Entscheidungen zur maritimen<br />
Wirtschaft und plant und organisiert Bauprojekte wie die<br />
neue Kaiserschleuse in Bremerhaven oder den geplanten<br />
Offshore-Terminal. Sie ist auch zuständig für die Infrastruktur<br />
im Hafen, etwa die 230 Kilometer Hafeneisenbahn, und<br />
organisiert das Standort-Marketing der <strong>bremisch</strong>en Häfen,<br />
zum Beispiel auf internationalen Messen.<br />
Bei der Vermarktung der Häfen arbeitet bremenports eng<br />
mit VIA BREMEN zusammen. So heißt die Interessenver -<br />
tretung der Hafen- und Logistikbranche, die über 1600<br />
Unternehmen und Institutionen aus der maritimen Wirt -<br />
schaft und der Logistik repräsentiert. VIA BREMEN will den<br />
Standort Bremen in Deutschland und auf internationalen<br />
Messen stärker bekannt machen, die Akteure im Land<br />
besser vernetzen und die Zusammenarbeit zwischen<br />
Wirtschaft und Wissenschaft intensivieren. Mitglied bei<br />
VIA BREMEN ist auch die Bremische Hafenvertretung (BHV)<br />
mit mehr als 200 Firmen aus der maritimen Wirtschaft.<br />
Die BHV beteiligt sich an den Aktivitäten zur Vermarktung<br />
der <strong>bremisch</strong>en Häfen, bietet im Hafenclub ein regel -<br />
mäßiges Diskussionsforum und veranstaltet den jährlichen<br />
Kapitäns tag.<br />
Bremen ist nicht nur der zweitgrößte deutsche Seehafen,<br />
sondern auch ein wichtiger Reedereistandort. Trotz der<br />
anhaltenden Schifffahrtskrise haben die 30 Bremer Reeder<br />
sich solide am Markt behauptet. Warum das so ist, das<br />
liegt für Michael Vinnen vor allem an vier Faktoren: der<br />
mittelständischen Struktur der Branche, einer breiten<br />
Diver sifizierung nach Schiffstypen, dem soliden kaufmännischen<br />
Denken der Bremer Reeder und einem exzellenten<br />
Umfeld durch ein in Deutschland einmaliges mari -<br />
times Cluster. Vinnen ist Vorsitzender des Bremer Rheder -<br />
vereins, der sich seit seiner Gründung im Jahr 1884 mit<br />
„h“ und nur einem „e“ schreibt. Die meisten Bremer Ree -<br />
dereien sind sogenannte Tramp-Reedereien. Sie verchartern<br />
ihre Schiffe an Dritte.<br />
In Bremen und Bremerhaven findet sich das gesamte<br />
Know-how für das Schiffsgeschäft. Banken als kompetente<br />
Finanzierer, Schiffsversicherer, Makler für Befrachtung,<br />
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