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verbund Nord und das Institut für Public Health und<br />
Pflegeforschung (IPP) an der Universität Bremen, aber<br />
auch verschiedene Initiativen die „Bremer Pflegeoffensive“<br />
oder die Bremer Landesinitiative Demenz (LinDe).<br />
Mit Studiengängen wie Pflegewissenschaften und Public<br />
Health-Gesundheitswissenschaften oder Gesundheitsund<br />
Medizinrecht hat die Uni auf den Megatrend reagiert.<br />
Ferner bietet die Hochschule Bremen den internationalen<br />
Studiengang Pflege- und Gesundheitsmanagement an.<br />
An der Hochschule Bremerhaven gibt es den Studiengang<br />
Medizintechnik in Kooperation mit dem Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide,<br />
ein akademisches Lehrkrankenhaus<br />
der Universität Göttingen. Darüber hinaus baut die staat -<br />
lich anerkannte Apollon Hochschule der Gesundheits -<br />
wirtschaft GmbH, 2005 gegründet, in Bremen ein Kompetenzzentrum<br />
für die Gesundheitswirtschaft auf. Sie hat sich<br />
auf Fernstu diengänge (Bachelor, Master und Zertifikats -<br />
kurse) für das Gesundheitswesen spezialisiert und gehört<br />
zur Klett-Gruppe. Zur Auswahl stehen neun Bachelor- und<br />
Master-Studiengänge (Gesundheitsökonomie, -logistik, -<br />
tourismus, -technologie, Pflegemanagement, Präventions -<br />
management, Health Management, Health Economics)<br />
sowie 31 Zertifikatskurse.<br />
Bremen hat zwar keine medizinische Fakultät, in innovative<br />
Gesundheitsbereiche aber wurde viel investiert. Ein<br />
Leibniz- und ein Fraunhofer-Institut bezeugen, wie leistungsfähig<br />
dieser Wissenschaftszweig ist. Es geht um neue<br />
Technologien, die Weiterentwicklung des Gesundheits -<br />
systems, um Pflege und Rehabilitation, um Gesundheitsförderung<br />
und Präventionsprogramme.<br />
Eine wichtige Rolle spielt das BIPS Bremer Institut für<br />
Präventionsforschung und Sozialmedizin, eines der füh -<br />
renden epidemiologischen Forschungsinstitute in Europa.<br />
Das BIPS gehört zur Leibniz-Wissenschaftsgemeinschaft<br />
und betreibt bevölkerungsbezogene Krankheitsursachenforschung,<br />
Prävention und Gesundheitsförderung, Evaluation,<br />
Arzneimittelrisiko- und Versorgungsforschung. Das<br />
BIPS koordiniert eine große europäische Präventionsstudie<br />
zu Übergewicht bei Kindern. Seine pharmakoepidemio -<br />
logische Forschungsdatenbank – eine der größten Datenbanken<br />
dieses Typs weltweit – enthält Daten von derzeit<br />
14 Millionen Krankenversicherten und wird als nationale<br />
Referenz für Fragen zu Arzneimittelrisiken und Arznei -<br />
mittelanwendung, der Versorgung und der klinischen<br />
Epidemiologie aufgebaut.<br />
Neue Technologien<br />
Große Hoffnungen werden an technische Hilfssysteme mit<br />
Robotern geknüpft, mit denen ältere, behinderte oder<br />
betreuungsbedürftige Menschen ein selbstbestimmtes<br />
Leben im eigenen Zuhause führen können. Am Institut für<br />
Automatisierungstechnik wurde schon 1997 der Roboter<br />
„Friend“ konzipiert. Mit seinen Armen kann er Getränke<br />
einschenken oder Bücher aus dem Regal nehmen. In dem<br />
Projekt „Ambient Assisted Living“ entwickelt und testet<br />
heute das Deutsche Forschungszentrum für künstliche<br />
Intelligenz (DFKI) altersgerechte Assistenzsysteme wie<br />
Rollstühle mit Sensoren, höhenverstellbare Küchenzeilen<br />
sowie über Sprache oder Tablet-PC gesteuerte Lampen<br />
und Türen. Am Zentrum für Kognitionswissenschaft der<br />
Universität Bremen wird untersucht, wie mit Hilfe von<br />
„Brain-Computer Interfaces“ Gedanken von Menschen in<br />
Steuersignale für Computer umgewandelt werden können<br />
– das gibt gelähmten Menschen neue Perspektiven.<br />
Ein herausragendes Beispiel für die Verzahnung von<br />
Grundlagenforschung und Anwendung ist die computerunterstützte,<br />
bildbasierte Diagnostik und Therapie.<br />
Das Fraunhofer-Institut für bildgestützte Medizin und die<br />
MeVis Medical Solutions AG, ein weltweit führender Hersteller<br />
von entsprechenden Softwareprodukten, gehören<br />
zu den Schrittmachern und arbeiten eng mit Kliniken auf<br />
der ganzen Welt zusammen. Ein Brückenschlag für die<br />
vielen Forschungsansätze in den Neuro- und Kognitions -<br />
wissenschaften bildet das Cognium der Universität<br />
Bremen. In dem Laborgebäude arbeiten Wissenschaftler<br />
verschiedenster Bereiche zusammen, um die Gehirnfunktionen<br />
besser zu verstehen und die vielen Geheimnisse<br />
der Nervenzellen und ihre Verbindungen zu ergründen.