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Typisch bremisch Typically “Bremish”

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des Landes und gehört mit knapp 2500 Beschäftigten<br />

auch zu den großen Arbeitgebern. Das Land selbst hält<br />

allerdings nur noch eine einzige Aktie an der zum Oldenburger<br />

Energiekonzern EWE gehörenden Gesellschaft. Wie<br />

in vielen anderen Bundesländern auch, wird gegenwärtig<br />

über eine Re-Kommunalisierung nachgedacht.<br />

Energie-Vollversorgung: swb AG<br />

Die swb AG versorgt Bremen und Bremerhaven und Teile<br />

der Region mit Strom, Erdgas, Trinkwasser und Wärme.<br />

Dazu kommen Dienstleistungen für energetische Verwertung.<br />

Die Konzernmutter EWE unterhält mit EWE TEL eine<br />

eigene Telekommunikationssparte, die ihre Dienste in<br />

Bremen unter der Marke swb anbietet.<br />

Mit ihren konventionellen Kraftwerken in Hastedt, Mittelsbühren<br />

und Findorff und einem hochmodernen Gas- und<br />

Dampfturbinen-Kraftwerk erzeugt die swb mehr als 1000<br />

Megawatt Energie. Dazu tragen auch insgesamt neun<br />

Windenergieanlagen und das Weserkraftwerk bei. Mit<br />

dieser Strommenge kann das Unternehmen nicht nur die<br />

Versorgung des Bundeslandes Bremen zu 100 Prozent<br />

sicherstellen, sondern auch Strom exportieren.<br />

Die Geburtsstunde der öffentlichen Energieversorgung in<br />

Bremen schlug 1854. Bereits am 12. Dezember 1847 war<br />

die erste Dampflokomotive in den Bremer Bahnhof ein -<br />

gefahren. Um dieses Ereignis gebührend zu illuminieren,<br />

wurden abends die ersten Gaslaternen in zwei Bremer<br />

Straßen und am Bahnhof angezündet. Am 23. September<br />

1854 konnte dann die erste große Bremer Gasanstalt auf<br />

der Bremer Bürgerweide direkt am Bahnhof in Betrieb<br />

genommen werden. Als Ende 1873 auf dem Stadtwerder<br />

zwischen der großen und der kleinen Weser das Wasse r -<br />

werk mit dem monumentalen neugotischen Turm fertig -<br />

gestellt war, konnte die Bevölkerung der Stadt über eine<br />

allgemeine Wasserleitung mit gereinigtem Flusswasser<br />

versorgt werden. Wegen der zunehmenden Verschmut -<br />

zung der Weser musste die Wasseraufbereitung 1983<br />

eingestellt werden. Heute bezieht Bremen etwa 80 Pro -<br />

zent seines Trinkwassers aus niedersächsischem Grund-<br />

wasser und 20 Prozent durch Eigenförderung in Bremen-<br />

Nord.<br />

Im Jahr 1933 waren bereits 95 Prozent der Bremer Haus -<br />

halte an das Stromnetz angeschlossen. Nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg dauerte es vier Jahre, bis die Stromversorgung<br />

wieder vollständig gesichert war. Mit dem Wirtschafts -<br />

wunder der Nachkriegszeit wuchs der Strombedarf der<br />

Unternehmen gewaltig und die Stadtwerke bauten ihre<br />

Kapazitäten weiter aus.<br />

Mit dem Jahr 1998 begann für die Bremer Stadtwerke die<br />

Phase der Expansion über die Grenzen Bremens hinaus.<br />

Vor dem Hintergrund der Liberalisierung der Energie -<br />

märkte, die eine Öffnung der Netze auch für andere An -<br />

bieter vorschrieb, wurde die swb 1999 in eine Aktien -<br />

gesellschaft umgewandelt. Wie viele Kommunen nutzte<br />

auch die Freie Hansestadt Bremen die Liberalisierung, um<br />

ihre Finanzen aufzubessern. Im Jahr 2000 verkaufte sie 51<br />

Prozent ihrer swb-Aktien an die niederländische Essent-<br />

Gruppe, ein weiteres Paket übernahm später die EWE.<br />

Mit der Liberalisierung begann auch ein umfangreicher<br />

Konsolidierungsprozess unter den Energieversorgern, der<br />

schließlich 2009 dazu führte, dass die Oldenburger EWE<br />

AG 100 Prozent an der Bremer swb erhielt – minus einer<br />

Aktie, über die sich Bremen ein Mitspracherecht an der<br />

weiteren Entwicklung sicherte. Entschieden wird nun<br />

allerdings in Oldenburg. Die EWE zählt zu den großen<br />

Energieunternehmen in Deutschland. Ihre Eigentümer<br />

sind niedersächsische Kommunen. EWE ist nicht nur in<br />

der Region, sondern auch in den neuen Bundesländern,<br />

in Polen und in der Türkei aktiv.<br />

Weserkraftwerk in Betrieb<br />

Wasserkraftwerke gelten als die klimafreundlichste Art,<br />

Strom zu produzieren. Das geht nicht nur in Skandinavien.<br />

Bereits 1911 wurde mit dem Bau des Weserwehrs in<br />

Hastedt ein Wasserkraftwerk errichtet. Der Betrieb wurde<br />

1987 eingestellt, das Kraftwerk abgerissen. Die Staustufe<br />

musste zum besseren Schutz vor Hochwasser erneuert

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