Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Wachsende Attraktivität verbunden mit einem ruhigen Tempo und<br />
hanseatischer Bescheidenheit – dafür steht Bremen heute.<br />
Hier Teerhof-Wohnhäuser aus den 1990er-Jahren.<br />
Growing appeal combined with a calm pace of life and Hanseatic modesty<br />
– that’s what Bremen stands for today. Here Teerhof houses from the 1990s.<br />
64<br />
Deco-Kulisse der Glocke statt, während draußen vernehmlich<br />
die Straßenbahn vorbeirumpelt. Dem Musikgenuss tut<br />
das keinen Abbruch. Auch Musical-Stadt wollte Bremen<br />
schon mal werden, mit eigenen Produktionen und festem<br />
Ensemble. Doch der Zug war schon ab- und auch in<br />
anderen Städten schon an die Wand gefahren. Zum<br />
Glück fand sich eine Lösung, zwar mit Blessuren, aber mit<br />
begrenztem Schaden aus der Sache herauszukommen<br />
und das Projekt in private Hände zu legen.<br />
Wachsende Attraktivität<br />
Große Erfolge kann die Stadt bei der Entwicklung ihrer<br />
Gewerbeflächen verbuchen, auch das ein Beleg für die<br />
wachsende Attraktivität. Eine unbestrittene Erfolgs -<br />
geschichte ist die Überseestadt. Auf 300 Hektar Fläche<br />
mit einem Kilometer Breite und 3,5 Kilometern Länge<br />
wächst hier die Zukunft der Stadt. Von insgesamt 96 Hektar<br />
für neue Entwicklungen sind 54,2 Hektar bereits vermarktet.<br />
Darauf arbeiten über 660 Unternehmen mit mehr<br />
als 11 500 Beschäftigten. Bis 2025 soll die Entwicklung<br />
abge schlossen sein – und sollen mehr als 350 Millionen<br />
Euro an öffentlichen und circa eine Milliarde Euro an<br />
privaten Investitionen in den Ausbau geflossen sein.<br />
Vor allem technologieorientierte Unternehmen und<br />
Forschungsinstitute haben sich im Technologiepark der<br />
Universität angesiedelt, während im Gewerbegebiet<br />
Airport vor allem große Büroflächen für Firmenverwaltungen,<br />
aber auch für IT-Dienstleister zur Verfügung stehen.<br />
Das alles entwickelt sich eher unspektakulär und doch<br />
sehr erfolgreich. Aber kann eine Stadt im Kampf um<br />
Arbeitskräfte, Investoren und Touristen wirklich mit Attri -<br />
buten wie stressfrei, unprätentiös und erholsam werben?<br />
In einer Zeit, in der der Städtewettbewerb immer lauter<br />
und schriller wird? Doch, sie kann, gerade weil die Zeiten<br />
so hektisch sind. Heimat, Herkunft und Geschichte gewinnen<br />
als Gegengewicht zur Globalisierung und der hek -<br />
tischen Mobilität unserer Tage an Wertschätzung. Menschen<br />
wollen zwar die Welt sehen und viel herumkommen,<br />
sie suchen aber zum Ausgleich für ihr privates Leben<br />
einen soliden Ankerplatz, der Ruhe und Verlässlichkeit<br />
verspricht. Ein ruhiges Tempo im Alltagsleben als Stärke<br />
zu vermarkten, scheint angesichts der beschriebenen Ent -<br />
wicklung eine gute Idee zu sein. Gerade daraus lässt sich<br />
Kraft schöpfen für Innovation und Kreativität.<br />
Die Bremer Stadtmusikanten werden auch in Zukunft<br />
dabei helfen, für Bremen als schöne, stressfreie, aber auch<br />
mutige und innovative Stadt weltweit zu werben.