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Typisch bremisch Typically “Bremish”

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Text: Annemarie Struß-von Poellnitz<br />

FISCHSTÄBCHEN<br />

FÜR DIE GANZE WELT<br />

140<br />

Kaffee, Wein, Bier, Cornflakes, Schokolade und Fisch:<br />

Bremen und Bremerhaven sind führend in der Nah -<br />

rungs- und Genussmittelwirtschaft. Produktion und<br />

Handel haben in der Hansestadt eine lange Tradition.<br />

Käpt’n iglo wohnt in Bremerhaven, genauer: am Lune -<br />

deich 115 im Fischereihafen. Dort erstrecken sich auf<br />

30 000 Quadratmetern die Fabrikhallen von Frozen Fish<br />

International, der Produktionsfirma der Iglo Foods Group<br />

Ltd., für alles, was frisch aus dem Meer kommt. Von<br />

Bremerhaven aus wird ganz Europa mit Fischstäbchen<br />

versorgt: Auf vier hochmodernen Produktionsstraßen<br />

laufen täglich sieben Millionen der knusprigen Stäbchen<br />

vom Band, mehr als 50 000 Tonnen pro Jahr. Würde man<br />

sie anein anderlegen, ergäbe das eine Fischstäbchenreihe<br />

von 170 000 Kilometern, knapp vier Mal der Erdumfang.<br />

iglo ist bei Fischstäbchen die Nummer eins in Deutschland<br />

und Bremerhaven damit unbestritten Deutschlands<br />

Fisch stäbchen-Metropole. In „Fisch-Town“ wie Bremens<br />

Schwes terstadt gelegentlich genannt wird, haben auch<br />

der Tief kühlkost-Hersteller Schottke (Frosta) und die Fisch -<br />

manufaktur Deutsche See ihren Sitz, und von der Klußmannstraße<br />

aus leitet die Fisch-Restaurant-Kette Nordsee<br />

ihre Geschäfte. Diese räumliche Nähe hat historische<br />

Wurzeln: Frozen Fish International, Deutsche See und<br />

Nordsee sind aus der 1896 gegründeten Nordsee-Fisch -<br />

fangflotte hervorgegangen, gehen heute aber getrennte<br />

Wege. Frozen Fish International gehört seit 2006 dem<br />

britischen Finanzinvestor Permira.<br />

Vom Gefrierblock zum Stäbchen<br />

Frische spielt bei der Produktion eine entscheidende Rolle.<br />

Gehäutet, entgrätet und tiefgefroren wird der Fisch schon<br />

auf See, fangfrisch, auf einer Art schwimmender Fabrik.<br />

Ans Band bei Frozen Fish International kommt er als Ge -<br />

frierblock von circa 7,5 Kilogramm Gewicht. Der Fischblock<br />

wird in mehreren Arbeitsschritten maschinell zersägt, aus<br />

einem Block entstehen so 378 Fischrohlinge. Noch sind sie<br />

nackt und bloß. Das vollautomatisierte Band schiebt sie<br />

unter einer Walze hindurch, über die als lückenloser Film<br />

die sogenannte Nasspanade läuft, damit die eigentliche<br />

Panade, die für die krosse goldgelbe Hülle sorgt, besser<br />

hält.<br />

Nun gleiten die Stäbchen in einen geschlossenen Maschinenteil,<br />

auf ein Bett aus Trockenpanade. Von oben wird<br />

zusätzlich Paniermehl aufgerieselt. Die Mischung ist eine<br />

Spezialität des Hauses, bestehend aus Weizenmehl,<br />

Wasser, Hefe, Salz und Gewürzen. Für den richtigen Farb -<br />

ton sorgen Kurkuma und Paprika. Alles Natur, versichert<br />

Dieter Metten-Helbich bei einer Führung durch die Produktion.<br />

„Wir verwenden keine Geschmacksverstärker oder<br />

andere künstliche Zusätze.“<br />

Metten-Helbich ist innerhalb der iglo Group für die<br />

Produktentwicklung zuständig. Gut umhüllt werden die<br />

Fisch stäbchen jetzt für 20 Sekunden in ein heißes Ölbad<br />

ge taucht, damit die Kruste schön knusprig wird. Dann<br />

müssen sie zum Nachfrosten kurz in die Kühlung und

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