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Typisch bremisch Typically “Bremish”

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An- und Verkauf, auf Schifffahrt spezialisierte Anwälte mit<br />

bundesweiter Reputation und ein breites Spektrum an<br />

Ausbildung: Die Hochschule Bremen bildet Nautiker und<br />

Schiffbauer aus und bietet den internationalen Studiengang<br />

Shipping and Chartering (ISSC) an, die Hochschule<br />

Bremerhaven den Fachbereich Schiffsbetriebstechnik.<br />

Der Schiffbau in Bremen wurde durch die Werftenkrise in<br />

den 1980er- und 1990er-Jahren hart getroffen. Nach dem<br />

Ende der AG Weser und des Bremer Vulkan mussten in<br />

den vergangenen Jahren weitere Betriebe aufgeben.<br />

Gegen die zum Teil hoch subventionierten asiatischen<br />

Werften konnten sie sich nicht behaupten. Gut im Ge -<br />

schäft sind Schiffbauer wie Lürssen, Abeking & Rasmussen<br />

oder Fassmer, die sich spezialisiert haben. Lürssen baut<br />

Luxusyachten nach individuellen Wünschen, die inter -<br />

national Aufsehen erregen. Das zweite Standbein bilden<br />

Aufträge für die Marine. Abeking & Rasmussen hat sich<br />

ebenfalls im Sportboot- und Yachtbau einen Namen ge -<br />

macht, vor allem aber durch die Entwicklung eines eigenen<br />

Schiffstyps, der sogenannten Swath-Schiffe, die durch<br />

ihren doppelten Rumpf besonders stabil in rauher See<br />

eingesetzt werden können, unter anderem für Forschung<br />

und Küstenschutz. Auf der Fassmer-Werft entstehen See -<br />

notrettungskreuzer und Katapult-Rettungsboote sowie<br />

kleinere Korvetten für die Marine. Die Lloyd-Werft in<br />

Bremerhaven befindet sich gerade in einer Umbruchphase.<br />

Sie ist überwiegend zu einer Reparaturwerft ge -<br />

worden, konnte aber auch einen ersten Neubauauftrag<br />

aus der Offshore-Industrie gewinnen.<br />

1877 als Hafenumschlagsgesellschaft gegründet. Nach<br />

einigen Höhen und Tiefen erhielt „die Lagerhaus“, wie sie<br />

bei älteren Bremern bis heute heißt, 1997 eine neue,<br />

privatwirtschaftliche Managementstruktur, die es ihr<br />

ermöglichte, sich flexibler am Markt zu bewegen und<br />

Beteiligungen einzugehen. So konnte die BLG 1999 mit<br />

dem privaten Hamburger Unternehmen Eurokai die<br />

gemeinsame Container-Tochter Eurogate gründen.<br />

Allein in Bremerhaven bietet Eurogate auf 4920 Metern<br />

Kajenlänge 15 Liegeplätze für Containerschiffe, die mit<br />

49 modernen Krananlagen im Minutentakt be- und entladen<br />

werden. Eurogate betreibt in seinem europäischen<br />

Netzwerk insgesamt elf Containerterminals, darunter den<br />

im September 2012 eröffneten Tiefwasserhafen Jade-<br />

Weser-Port. Mit einem Umschlag von 13,3 Millionen TEU<br />

im Jahr 2012 ist Eurogate der führende reedereiunabhän -<br />

gige europäische Terminalbetreiber.<br />

Durch Zukäufe und Beteiligungen erschloss sich die BLG<br />

aber neben dem klassischen Hafenumschlag auch neue<br />

Felder wie die Automobil- und Kontraktlogistik – zwei<br />

Geschäftsbereiche, die inzwischen genauso umsatzstark<br />

sind wie das Containergeschäft. Im Automobilumschlag ist<br />

die BLG führend in Europa. 2012 wurden allein in Bremerhaven<br />

2,15 Millionen Fahrzeuge für den Im- und Export<br />

bewegt, weltweit fast sieben Millionen. Für den Transport<br />

betreibt die BLG ein eigenes Zugsystem mit mehr als 1300<br />

Spezialwaggons, sieben eigene Binnenschiffe auf Rhein<br />

und Donau und eine eigene Lkw-Flotte.<br />

Logistik mit drei Buchstaben: BLG<br />

Die Erfolgsgeschichte der <strong>bremisch</strong>en Häfen ist untrennbar<br />

verbunden mit den drei Buchstaben BLG, das<br />

hieß früher Bremer Lagerhaus Gesellschaft und steht<br />

heute für BLG Logistics Group. Nach dem Autobauer<br />

Mercedes ist die BLG mit mehr als 8000 Beschäftigten der<br />

größte Arbeitgeber im Land Bremen. Weltweit bietet das<br />

Unternehmen rund 15 000 Arbeitsplätze. Die BLG gab es<br />

schon lange, bevor es den Begriff Logistik gab. Sie wurde<br />

Längst folgt sie ihren Kunden auch in Länder wie die USA,<br />

Brasilien, Südafrika und China, wo BLG-Mitarbeiter Auto -<br />

teile ver- und entpacken und bis ans Band liefern. Größter<br />

Kunde in der Kontraktlogistik (Logistik im Auftrag Dritter)<br />

ist Tchibo. Für das Unternehmen, das den Kunden neben<br />

Kaffee „jede Woche eine neue Welt“ offeriert, erledigt die<br />

BLG in einem hochmodernen Hochregallager in Bremen<br />

die komplette Lagerhaltung, Auftragsbearbeitung und<br />

Versand und neuerdings auch die Online-Bestellungen.<br />

Zum Bereich der Kontraktlogistik gehören auch Autoteile -

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