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Typisch bremisch Typically “Bremish”

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inzwischen an Bedeutung verloren hat. Mittlerweile wird<br />

von Bremen aus alles gehandelt, was sich auf ein Fahrzeug<br />

verladen lässt – von der einzelnen Schraube bis hin zur<br />

kompletten Fabrik. Es gibt wohl kein Land der Erde, das<br />

nicht regelmäßig mit Waren aus der Hansestadt versorgt<br />

wird oder Güter hierher versendet. Besonders häufig werden<br />

Fahrzeuge in alle Welt verkauft – seien es Autos, Flug -<br />

zeuge oder Schiffe. Auch Lebensmittel wie Kaffee und Bier<br />

werden oft auf die Reise geschickt. Eingeführt werden<br />

ebenfalls vor allem Fahrzeuge und Kaffee, aber auch<br />

Mineralölerzeugnisse und Fisch.<br />

All diese Geschäfte können jedoch nur abgewickelt werden,<br />

wenn leistungsfähige Banken und Sparkassen den<br />

Unternehmen den Rücken freihalten, das benötigte Kapital<br />

zur Verfügung stellen und die Transaktionen auch mit<br />

den exotischeren Handelspartnern zuverlässig abwickeln.<br />

Die Bankenlandschaft in Bremen zeichnet sich durch<br />

eine besondere Vielfalt und durch ein umfangreiches<br />

Leistungs spektrum aus, das sich an den Bedürfnissen<br />

der Wirtschaft vor Ort orientiert. Besonderes Know-how für<br />

die Schiffsfinanzierung ist hier ebenso zu finden wie die<br />

Expertise für Projekte in der Windenergie. Alleine im Ban -<br />

kenverband Bremen e. V. sind 24 private Institute mit rund<br />

1500 Beschäftigten vertreten. Insgesamt beherbergt die<br />

Hansestadt rund 40 Banken sowie öffentlich-rechtliche<br />

und genossenschaftliche Kreditinstitute. Der statistisch<br />

zusammengefasste Bereich „Finanzen und Versicherungen“<br />

beschäftigt 8800 Menschen.<br />

Während die Finanzbranche sich noch von den schwierigen<br />

Jahren der Finanzkrise erholt, bleibt die Gesundheits -<br />

wirtschaft ein Wachstumsmarkt. Insgesamt arbeiten rund<br />

35 000 Menschen im Land Bremen in diesem Feld – vom<br />

Arzt bis zum Zahntechniker. Mit 14 Kliniken mit jeweils<br />

fachspezifischen Schwerpunkten und mehr als 110 Pflege -<br />

einrichtungen ist die medizinische und pflegerische Versorgung<br />

in Bremen überdurchschnittlich gut. Parallel<br />

werden auch neue Unternehmen gegründet, die inno -<br />

vative Medizintechnik anbieten, wie die MeVis Medical<br />

Solutions AG, ein weltweit tätiger Hersteller von Softwareprodukten<br />

für die bildbasierte Medizin.<br />

Hauptstadt des E-Commerce<br />

MeVis liegt damit genau an der Schnittstelle zu einem<br />

anderen boomenden Bereich, der auf absehbare Zeit<br />

weiterwachsen wird: der Informationstechnologie. Eine<br />

Art Wahrzeichen hat diese Branche mit dem Weser Tower<br />

erhalten, der am Übergang zwischen Innenstadt und<br />

Überseestadt thront. Dort hat die BTC AG ihr <strong>bremisch</strong>es<br />

Domizil. Unter anderem residiert hier ihre 100-prozentige<br />

Tochter hmmh multimediahaus AG, die mit mehr als 400<br />

Mitarbeitern umfassende Lösungen in den Bereichen Software,<br />

E-Commerce, Websites und Marketing anbietet.<br />

Überhaupt: Wer E-Commerce-Lösungen sucht, findet sie<br />

bestens sortiert in Bremen – das geht aus dem aktuellen<br />

Internetagenturranking des Bundesverbands Digitale<br />

Wirtschaft (BVDW) hervor. Die Hansestadt ist gleich drei -<br />

mal in den „Top 10“ der größten deutschen E-Commerce-<br />

Agenturen vertreten – keine andere Stadt ist dort mehr<br />

als einmal zu finden, wie der Branchenverband Bremen<br />

Digitalmedia hervorhebt. Auf Platz zwei des Rankings ist<br />

hmmh platziert, auf dem fünften Platz folgt die team<br />

neusta GmbH und auf Rang neun die neuland bremen<br />

GmbH. Bremen kann damit einen legitimen Anspruch auf<br />

den anderswo gerne genutzten Titel „Hauptstadt des<br />

E-Commerce“ erheben.<br />

Mehrere wichtige Stützen hat die Bremer IT-Branche aber<br />

auch in der Wissenschaft. Besonders hervorzuheben sind<br />

dabei unter anderem das Technologie-Zentrum Informatik<br />

und Informationstechnik (TZI) und das Deutsche For -<br />

schungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). Dort<br />

werden in Hunderten von nationalen und internationalen<br />

Projekten neue Lösungen für den Einsatz in unterschied -<br />

lichsten Bereichen programmiert – vom Lernsystem für<br />

Grundschüler bis zum autonom arbeitenden Unterwasserroboter.<br />

Säulen der Gesellschaft<br />

Eine Auflistung der leistungsstarken Branchen und<br />

Unternehmen des Bundeslandes ließe sich noch lange

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