02.12.2012 Aufrufe

125 JahreSektion Gera (6,86 MB)

125 JahreSektion Gera (6,86 MB)

125 JahreSektion Gera (6,86 MB)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Tourenberichte <strong>Gera</strong>er Wanderer<br />

und Bergsteiger aus Vergangenheit<br />

und Gegenwart der <strong>125</strong>-jährigen<br />

Sektionsgeschichte<br />

Wenn wir von Dr. Eduard Amthor einmal absehen, liegen uns aus der Pionierzeit des<br />

Bergsteigens in Ostthüringen nicht allzu viele schriftliche Aufzeichnungen vor, was<br />

vielleicht den damals noch raren Publikationsmöglichkeiten geschuldet sein mag. Erst<br />

als man sich Vereinsjournale leisten konnte oder auch das Feuilleton der Lokalpresse<br />

sich für Bergsportthemen zu interessieren begann, waren die schriftstellerischen Fähigkeiten<br />

der Bergsteiger zunehmend gefragt. Doch das Bedürfnis der Dokumentation<br />

und des schriftlichen Fixierens von Erlebnissen und Eindrücken ist gerade beim Bergwandern<br />

und Bergsteigen seit jeher sehr ausgeprägt, was sich nicht nur in der sehr umfangreichen<br />

alpinen Literatur widerspiegelt, sondern auch in zahlreichen Briefen und<br />

Tagebuchaufzeichnungen. So sind denn auch die Bergtagebücher des <strong>Gera</strong>er Bankinhabers<br />

Ferdinand Oberlaender, der ein begeisterter Bergwanderer und Bergsteiger war,<br />

eine wahre Fundgrube der Zeit- und Bergsportgeschichte. Diese Tagebücher sind der<br />

Sektion im Jahre 2003 von den Nachkommen Ferdinand Oberlaenders als Geschenk<br />

übergeben worden. Viele der Aufzeichnungen bilden interessante Mosaiksteine zur Rekonstruktion<br />

jener Zeit, als in <strong>Gera</strong> das „Hüttenbaufi eber“ ausbrach und der Bergfahrtenboom<br />

nach Tirol begann. Mit der Entwicklung des Sportkletterns nach dem 2. Weltkrieg<br />

wurden freilich auch noch aus ganz anderen Gründen für die <strong>Gera</strong>er Bergsteiger<br />

die Felswände der Sächsischen Schweiz zum bevorzugten Reiseziel für Bergsportabenteuer<br />

in allen Schwierigkeitsgraden. In unserer kleinen Auswahl an Tourenberichten<br />

<strong>Gera</strong>er Bergsportler haben wir uns allerdings auf Hochgebirgsfahrten beschränkt, um<br />

einerseits zu zeigen, wie fl ießend heute die Grenzen zwischen Bergwandern und Bergsteigen<br />

geworden sind und um andererseits zu demonstrieren, zu welchen Leistungen<br />

Amateur-Kletterer aus dem „Flachland“ im Hochgebirge fähig sind.<br />

Biwak an der Alpeiner Scharte<br />

Am Dienstag, dem 28. Juli 1890 brach<br />

ich um 6 Uhr 37 Minuten mit den Herrn<br />

Pfarrer Böhnert und Heynichen von<br />

Steinach zum hinteren Valser Tal auf,<br />

wo wir den Platz für die zu erbauende<br />

<strong>Gera</strong>er Hütte in Augenschein nehmen<br />

und eventuell abstecken wollten. Gegen<br />

11 Uhr 30 Minuten gelangten wir<br />

zur Alpeiner Ochsenhütte, unserem<br />

vorläufi gen Ziel, welche etwa 2100 m<br />

108<br />

Ferdinand Oberlaender<br />

hoch auf einer<br />

freien Bergwiese<br />

in schöner Hoch -<br />

ge birgs um ge bung<br />

liegt. Während der kurzen<br />

Rast an diesem Ort besprachen wir uns<br />

mit zwei Valser Bauern, Schmölzer und<br />

Eller, welche uns begleiteten und denen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!