125 JahreSektion Gera (6,86 MB)
125 JahreSektion Gera (6,86 MB)
125 JahreSektion Gera (6,86 MB)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
das Terrain gehört. Dann setzten wir<br />
unseren Aufstieg fort und erreichten 12<br />
Uhr 45 Minuten das Plateau, auf dem die<br />
neue <strong>Gera</strong>er Hütte errichtet werden soll.<br />
Über den genauen Ort konn ten wir uns<br />
nicht recht einigen. Die bei den Führer<br />
(Hörhager etc.), welche vom Zillertal<br />
beordert waren, kamen nicht und<br />
ohne das Urteil von Sachverständigen<br />
wollten wir alle es nicht riskieren,<br />
den genauen Platz zu bestimmen, da<br />
Lawinen- und Steinschlaggefahr genau<br />
abgeschätzt werden mussten. Das<br />
Terrain ist jedenfalls für eine Hütte<br />
sehr gut gewählt und die Höhe beträgt<br />
etwa 2350 Meter. Vor uns nach Osten<br />
zu haben wir direkt die kolossalen<br />
Felsmassen des Fußstein, links davon<br />
den schneebedeckten Olperer, zu seinem<br />
Fuß den äußerst zerrissenen Wildlahner<br />
Gletscher. Rechts vom Fußstein befi ndet<br />
sich der tiefe Einschnitt der Alpeiner<br />
Scharte, zu der ein gut gangbares<br />
Schneefeld hinaufführt. Weiterhin rechts<br />
nach Südosten und Süden die furchtbar<br />
steilen Wände des Schrammacher, der<br />
Sägewand und der Hohen Kirche. Nach<br />
Westen sieht man hinab ins Valser Tal<br />
und darüber zeigen sich die Stubaier und<br />
ein Teil der Ötztaler Alpen mit deren<br />
zahllosen Schneegipfeln in ihrer ganzen<br />
Schönheit.<br />
Blick von der Alpeiner Scharte zu den Stubaier Alpen.<br />
Zunächst unternahmen wir einen<br />
Er kun dungsgang in Richtung Wildlahner<br />
Ferner und zu den Wänden des Fußsteins.<br />
Da ich ursprünglich beabsichtigt hatte,<br />
über die Alpeiner Scharte ins Zillertal<br />
bzw. zur Dominicushütte zu gehen, was<br />
aber wegen Mangel an Führern nicht<br />
möglich war, machten mir nun Pfarrer<br />
Böhnert und Heynichen den Vorschlag,<br />
eventuell auch ohne Führer die Tour zur<br />
Dominicushütte zu unternehmen, um<br />
dem Bergführer Hörhager eine Botschaft<br />
zu überbringen. Der Bauer Schmölzer,<br />
welcher zwar die Tour noch nicht<br />
ge macht hatte, wollte mich begleiten<br />
und mir das Gepäck tragen. Ich war<br />
einverstanden und um 4 Uhr 37 Minuten<br />
begannen wir bei vorerst noch schönem<br />
Wetter, nur der Horizont war bewölkt,<br />
den Aufstieg zur Alpeiner Scharte. Wir<br />
hielten uns auf das große Schneefeld<br />
zu, welches uns vorerst noch mäßig<br />
ansteigend den Weg zur Scharte zeigte.<br />
Die tiefe Stille wurde nur manchmal<br />
durch das Getöse abfallender Steine<br />
unterbrochen und auch ein Schneehuhn<br />
schwirrte von uns aufgescheucht gegen<br />
die Wände des Fußsteins, welche sich hier<br />
immer großartiger zeigten. Schon 6 Uhr<br />
20 Minuten standen wir auf der Höhe der<br />
Alpeiner Scharte in 2960 Meter, wo wir<br />
uns bei einer kurzen Rast durch den Rest<br />
109