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125 JahreSektion Gera (6,86 MB)

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des Karnevalsmondes, da zogen wir hinauf<br />

nach unserem schönen Alpenheim<br />

und feierten hier unter Gesang und Tanz<br />

‚Einen Tag auf der <strong>Gera</strong>er Hütte’. Der große<br />

Saal der Tonhalle war durch geschickte<br />

Dekorierung in eine Matte der Alpeiner<br />

Alpe umgewandelt; von stolzer Höhe<br />

herab winkte unser <strong>Gera</strong>haus, welches<br />

auf bequemen Bergpfade vom Festplatze<br />

aus erreicht werden konnte.“<br />

1898 führte das Winterfest „Zur Weinlese<br />

im Etschtale“. Die Besucher sahen sich<br />

angesichts der prachtvollen weinrebenumrankten<br />

Kulisse in der Tonhalle sowie<br />

der gastierenden „Vintschgauer Sänger“<br />

tatsächlich nach Südtirol versetzt. Zur<br />

78<br />

Jahrhundertwende, im Februar 1900,<br />

feierten die Winterfestgäste gemeinsam<br />

„Hochzeit im Wipptale“. Handelsschullehrer<br />

Fischer resümierte: „Über 700 Personen<br />

waren in Volkstracht erschienen<br />

und boten ein farbenprächtiges, anregendes<br />

Bild. Im großen Saale glaubte<br />

man sich in den geräumigen Schlosshof<br />

einer stolzen Tiroler Burg versetzt, in die<br />

herrliche Berglandschaft mit eisgekrönten<br />

Häuptern grüßend hereinblickten.“<br />

Zwei Jahre später, im Februar 1902,<br />

wechselte man das Festlokal. Im Wintergarten<br />

zog man abermals symbolisch<br />

über den Brenner, um einen „Markttag in<br />

Sterzing“ zünftig zu begehen.<br />

„Überrascht waren alle Festteilnehmer durch die wunderbar schöne, wirkungsvolle<br />

Dekoration des geräumigen Festsaales. Wie frische reine Bergluft wehte es einen<br />

an, als man denselben betrat: Da lag es, täuschend ähnlich, das bekannte, alte, liebe<br />

Städtchen, das reizende Sterzing, mit seine traulichen Erkern, freundlichen Giebeln<br />

und schützenden Lauben! – Die mit vielem Geschmack redigierte, wohlgelungene<br />

Festschrift ‚Der Scherer’ brachte das reiche Programm des bedeutungsvollen Festabends:<br />

Einzug der St. Jodoker Schützen und Bauern in Sterzing mit ihrem Führer<br />

Hans Fröhlich an der Spitze, dessen Begrüßung durch den Herrn Bürgermeister,<br />

lebende Bilder, einen Einakter, vorzüglich gespielt von Mitgliedern des Fürstlichen<br />

Theaters: ‚Das Versprechen hinterm Herd’ usw. – Den Höhepunkt des Festes bildete<br />

das vorher ganz geheim gehaltene, um 12 Uhr veranstaltete Haberfeldtreiben, das<br />

mit seltenem Geschick eingeleitet und durchgeführt wurde. Nach diesem höchst<br />

originellen Akte trat die allgemeine Heiterkeit in ihr uneingeschränktes Recht.<br />

Die Dorfkapelle spielte an verschiedenen Stellen muntere Weisen zum Tanze auf,<br />

Bänkelsänger gaben schaurige Moritaten bekannt, ein Kasperltheater ergötzte seine<br />

Zuhörer, ein Bärenführer zeigte die Künste seines Braunen, ein Glückshaferl teilte<br />

blindlings seine reichen Gaben aus. Stundenlangen, reichsten Zuspruchs erfreute<br />

sich eine treffl iche Anlage: ‚Durch die Eisrinne’. Mit sausender Geschwindigkeit<br />

fuhren Männlein und Weiblein, jung und alt, groß und klein lachend auf ihr in die<br />

Tiefe. – Nach all den Genüssen und Anstrengungen bot sich aber auch reichlich Gelegenheit<br />

zur Stärkung und Labung im Torggelhaus, in dem Terlaner und Vintschgauer<br />

von seltener Güte verzapft wurde, und in der Schwemme, die einen köstlichen<br />

Labetrunk echten Müncheners darbot. In den frühren Morgenstunden erst endete<br />

das wohlgelungene Fest.“<br />

Doch ließ sich das schon traditionelle<br />

Winterfest in seiner Bedeutung immer<br />

noch steigern. Nachdem im Herbst zuvor<br />

25 Jahre Sektion <strong>Gera</strong> des DuÖAV zu<br />

begehen waren, stieg am 3. März 1905,<br />

wiederum im Wintergarten, die große<br />

„Jubelfeier auf der <strong>Gera</strong>er Hütte“. Damit<br />

war eine Zäsur erfolgt, die man damals<br />

wie folgt beschrieb: „Haben die Winterfeste<br />

der Sektion von jeher eine bedeutende<br />

Anziehungskraft ausgeübt, so war es<br />

kein Wunder, dass sich in dem prächtig

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