125 JahreSektion Gera (6,86 MB)
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haften Erwägungen über eigene Vereinsunternehmungen<br />
in den Alpen. Nachdem<br />
man sich zunächst auf das Anlegen<br />
und Instandhalten alpiner Wanderwege<br />
beschränken wollte, setzte sich schließlich<br />
doch die Hüttenbaufraktion durch,<br />
in der sich „jungdynamische“ und vor<br />
allem wohlbegüterte Alpenfreunde<br />
zusammenfanden. Als Beispiel sei der<br />
Kommerzienrat Dr. h. c. Georg Hirsch<br />
genannt, der schnell zum wichtigsten<br />
Förderer und Sponsor der Sektion werden<br />
sollte. Er war nicht nur ein begeisterter<br />
Bergwanderer, sondern auch Herrscher<br />
über das Färberei-Imperium Louis<br />
Hirsch und größter Arbeitgeber der Region.<br />
Nachdem der Hüttenbau beschlossen<br />
und eine Hüttenbaukommission gebildet<br />
worden war, sowie die zur Hüttenbaufi<br />
nanzierung veranstalteten ersten<br />
Winterfeste stattgefunden hatten, schien<br />
das neue große Projekt der Sektion neue<br />
Mitglieder beinahe magnetisch anzuziehen.<br />
(Über die Mitgliederentwicklung<br />
wird am Ende dieses Kapitels und über<br />
die <strong>Gera</strong>er Hütte bzw. die Winderfeste<br />
der Sektion in gesonderten Kapiteln berichtet.)<br />
Zur Jahrhundertwende betrug<br />
die Mitgliederzahl 368 und die Namenslisten<br />
glichen einem „Who is who“ der<br />
größten <strong>Gera</strong>er Firmen und Unternehmen.<br />
Den 1889 vollzogenen Umbruch<br />
in der Sektion <strong>Gera</strong> signalisiert auch die<br />
Wahl Pastor Alexander Böhnerts, eines<br />
entschiedenen Verfechters der Hüttenbauidee,<br />
zum 1. Vorsitzenden. Hermann<br />
Mörle hatte für das Amt nicht mehr<br />
kandidiert, wurde zum ersten Ehrenmitglied<br />
der Sektion ernannt und blieb<br />
Mitglied in der Hüttenbaukommision.<br />
Diese Hüttenbaukommission entschied<br />
sich schon in ihrer zweiten Sitzung am<br />
6. Juni 1890 unter vierzehn vorliegenden<br />
Bauplätzen im gesamten deutschen und<br />
österreichischen Alpengebiet, das bis an<br />
den Gardasee reichte, für das Projekt<br />
unterhalb der Alpeiner Scharte in den<br />
Tuxer Alpen nördlich des Brenner. Die<br />
von dem <strong>Gera</strong>er Ingenieur Einar Young<br />
nach dem Vorbild der Warnsdorfer<br />
Hütte konzipierte Schutzhütte, die vom<br />
Sterzinger Baumeister Michael Kelderer<br />
in Holzbauweise umkonstruiert und<br />
unter seiner Leitung 1894/95 errichtet<br />
worden ist, erlebte am 5. August 1895<br />
ihre feierliche Eröffnung. Um ihre nun<br />
fertig gestellte <strong>Gera</strong>er Hütte erstmals in<br />
Augenschein zu nehmen, waren 25 Mitglieder<br />
der Sektion samt Vorstand nach<br />
über 20-stündiger Bahnfahrt bis Steinach<br />
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