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125 JahreSektion Gera (6,86 MB)

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Der Bau der Brennerbahn<br />

1<strong>86</strong>4–1<strong>86</strong>7<br />

Als im August 1<strong>86</strong>1 der Baudirektor der<br />

k. k. privilegierten Südbahngesellschaft,<br />

Ing. Carl von Etzel, zum ersten Mal an<br />

Ort und Stelle die mögliche Trassenführung<br />

der zukünftigen Brennerbahn<br />

studiert, vergehen mit geometrischer<br />

Feldarbeit, Detailprojektierung, Kosten-<br />

Das 1892 errichtete Etzel-Denkmal auf dem<br />

Brenner.<br />

berechnungen und Genehmigungsverfahren<br />

noch knapp drei Jahre, ehe 1<strong>86</strong>4<br />

mit dem ersten Spatenstich am Bergiseltunnel<br />

das ehrgeizige Bahnprojekt tatsächlich<br />

in Gang gesetzt wird. Die dann<br />

folgende Bauphase von nur 3 ½ Jahren<br />

mutet auch heute noch wie ein Wunder<br />

an, wenn man sich den bescheidenen<br />

technischen Entwicklungsstand um 1<strong>86</strong>5<br />

vergegenwärtigt. Elektrischer Strom war<br />

noch unbekannt, weshalb zur Beleuchtung<br />

in den Tunneln nur Fackeln zur<br />

Verfügung standen. Natürlich gab es keinerlei<br />

Zug- oder Baumaschinen, da noch<br />

nicht einmal das Auto erfunden war und<br />

für das noch nicht vorhandene Dynamit<br />

mussten die Felsen mit riesigen Mengen<br />

Schwarzpulver gesprengt werden. Pickel<br />

und Schaufel waren beim Brennerbahnbau<br />

die dominierenden Werkzeuge, Winden<br />

und Flaschenzüge die einzigen Maschinen<br />

und menschliche Muskelkraft<br />

die wichtigste Energiequelle. Die Zahl<br />

der gleichzeitig beschäftigten Arbeiter<br />

an den Brennerbahnbaustellen erreichte<br />

im Sommer 1<strong>86</strong>5 den Höchststand von<br />

20 600! In harter Pionierarbeit schrieben<br />

die Erbauer ein bedeutendes Kapitel Eisenbahn-<br />

und Verkehrsgeschichte. Mit<br />

der Brennerbahn nahm im Wipp- und<br />

Eisacktal auch der alpinistisch geprägte<br />

Fremdenverkehr einen kräftigen Aufschwung.<br />

Die erste „Überschienung“<br />

der Alpen gab es am Semmering. Diese<br />

schon legendäre Bahnlinie mit spektakulären<br />

Viadukten und anderen Kunstbauten<br />

gehört nun zum anerkannten<br />

Weltkulturerbe. Zehn Jahre nach dem<br />

Semmering-Unternehmen ging man an<br />

die zweite Überschreitung der Ostalpen<br />

per Schiene. Zwar verfügten die Ingenieure<br />

durch das erste große Projekt schon<br />

über wertvolle Erfahrungen im Gebirgs-<br />

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