02.12.2012 Aufrufe

125 JahreSektion Gera (6,86 MB)

125 JahreSektion Gera (6,86 MB)

125 JahreSektion Gera (6,86 MB)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die Sektion <strong>Gera</strong> im DuÖAV<br />

in der Zeit zwischen den Weltkriegen<br />

1919–1945<br />

Nach der deutschen Kapitulation im<br />

Herbst 1918 und der Abdankung Kaiser<br />

Wilhelms II., der durch die Novemberrevolution<br />

erzwungen wurde, sowie<br />

der Entmachtung der zahlreichen Landesfürsten<br />

mit einer monatelangen<br />

Pha se politischer Instabilität kam es im<br />

Januar 1919 zu freien Reichstagswahlen<br />

und im Februar des gleichen Jahres zur<br />

Einberufung der Nationalversammlung<br />

nach Weimar. Während im Reich die<br />

Aufstände linksradikaler Gruppierungen<br />

toben, machen sich in Weimar die<br />

Abgeordneten daran, der neuen Republik<br />

eine demokratische Verfassung zu<br />

geben. Am 23. Juni billigte die Deutsche<br />

Nationalversammlung die bedingungslose<br />

Unterzeichnung des Versailler Vertrages,<br />

nachdem zuvor auch Österreich<br />

den Friedensvertrag mit den Alliierten<br />

unterzeichnet hatte. Durch die Abtrennung<br />

Südtirols von Österreich geraten<br />

eine ganze Reihe von Schutzhütten des<br />

DuÖAV entschädigungslos in italienischen<br />

Besitz und gehen den entsprechenden<br />

Sektionen verloren. Noch einmal erweist<br />

sich die Wahl des Hüttenstandortes<br />

nördlich des Brenner als glückliche Lösung,<br />

da er auf österreichischem Territorium<br />

verbleibt. Anders verhält es sich mit<br />

der Landshuter Hütte, die durch die neue<br />

Grenzziehung genau zweigeteilt wird<br />

und zur Hälfte an Italien fällt. Allerdings<br />

sorgt der durch Einbrüche und Diebstahl<br />

desolate Zustand der <strong>Gera</strong>er Hütte für<br />

schwere fi nanzielle und auch vereinspolitische<br />

Belastungen der Sektion. Die<br />

<strong>Gera</strong>er Hütte bleibt auch 1920 geschlossen.<br />

Auf der außerordentlichen Sektionsversammlung<br />

am 23. Oktober 1920 wird<br />

der durch Zerstörung und Diebstahl<br />

30<br />

Wilhelm Oberlaender wurde 1875 in Leipzig<br />

geboren und besuchte das dortige Realgymnasium,<br />

später das Gymnasium in <strong>Gera</strong>.<br />

Seine banktechnische Ausbildung erhielt er<br />

im väterlichen Bankgeschäft der Fa. Gebr.<br />

Oberlaender in <strong>Gera</strong> sowie auch in anderen<br />

deutschen Bankhäusern. Nach dem frühen Tod<br />

seines Vaters Reinhardt Oberlaender stand der<br />

erst 26-jährige dem renommierten Bankhaus<br />

als Mitinhaber vor. Wilhelm Oberlaender war<br />

1. Vorsitzender der Sektion <strong>Gera</strong> von 1921 bis<br />

zu seinem Tod im Jahre 1943. Unter seiner Leitung<br />

kam es zu bedeutenden Erweiterungsbauten<br />

an der <strong>Gera</strong>er Hütte. Außerdem steuerte<br />

er das Vereinsschiff geschickt im schwierigen<br />

Fahrwasser der Nazizeit.<br />

entstandene Schaden mit 40.000–50.000<br />

Kronen beziffert. Sämtliche Decken,<br />

alles Bettzeug und das gesamte Kücheninventar<br />

hat man gestohlen. Türen,<br />

Fenster und Schränke sind zerschlagen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!