125 JahreSektion Gera (6,86 MB)

Sektion Landshut ernannt wurde. Seine
damalige Dankesrede (ein diplomatisches,
die Endgültigkeit des politischen Status
quo mit jedem Satz in Frage stellendes
Meisterstück) erregte Bewunderung und
Anerkennung. Als wär’s ein Menetekel,
vollzogen sich schon drei Jahre später im
Osten Deutschlands wundersame Dinge,
und mit der größten Selbstverständlichkeit
beteiligte sich Rudolf Wittig schon an
den ersten, die Wende im Lande einleitenden
Friedensgebeten und anschließenden
Demonstrationsmärschen durch die
Stadt. Auch in sich bald überstürzenden
Ereignissen verlor er niemals eines seiner
großen, vermutlich sein am längsten ersehntes
Ziel aus den Augen.
Am 24. April 1990 wird Rudolf Wittig
also zum Ehrenvorsitzenden des soeben
wiedergegründeten Geraer Alpenvereins
ernannt.
Sektion Gera im DuÖAV bzw. im DAV
und zum Sinn und Zweck solcher alpiner
Vereinigungen. Außerdem berichtete er
von der Geraer Hütte und seinen guten
Kontakten zur Sektion Landshut. Zum
Schluss dieser inzwischen historischen
Rede stellte Rudolf Wittig schließlich
die Frage, ob ein solcher Verein in Gera
wiedergegründet werden solle. Nach
einmütiger Zustimmung wurde die
Gründungsversammlung des „Geraer
Alpenvereins“ für den 24. April 1990 in
den Bertolt-Brecht-Klub einberufen. Diese
Gründungsversammlung des Geraer
Alpenvereins begann mit der Verlesung
eines Glückwunschtelegramms des
Lands huter Sektionsvorstandes, welches
quasi den Auftakt für besonders enge
zukünftige Bergkameradschaft bildete.
Siegfried Mues, der Direktor des Geraer
Stadtmuseums, verlas vor den etwa 30 erschienenen
Gründungsmitgliedern in spé
die als Diskussionsgrundlage die nende
Satzung des kurz vorher gegründeten
Jenaer „Vereins der Alpenfreunde“. Nach
lebhafter Diskussion wird sowohl die
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in einigen Passagen geänderte Satzung
angenommen als auch der erste Vereinsvorstand
en bloc einstimmig ge wählt. Am
Ende der Gründungsversammlung wird
auf Vorschlag von Günter Scheibe der verdienstvolle
Rudolf Wittig zum Ehrenvorsitzenden
des wiedererstandenen Geraer
Alpenvereins ernannt. Der erste Vorstand
des Geraer Alpenvereins, der im August
1990 unter dem Dach des Deutschen Alpenvereins
e. V. wieder zur DAV-Sektion
Gera wurde:
Siegfried Mues (1. Vorsitzender)
Dr. Detlef Ebert (2. Vorsitzender)
Waltraut Wagner (Schatzmeisterin)
Günter Scheibe (Schriftführer)
Bernd Weber (Wanderleiter)
Am 7. Mai 1990 erfolgte die Eintragung
ins Vereinsregister unter der Nummer 16
und am 17. Mai fand schließlich die erste
Vorstandssitzung des Geraer Alpenvereins
im Geraer Stadtmuseum statt, in dem
auch für die nächsten Jahre die Geschäftsstelle
der zukünftigen DAV-Sektion Gera
untergebracht war. Ein ganzer Berg von
Problemen und Detailfragen waren von
dem neuen Vorstand zu lö sen, wobei der
erfahrene Vereinsstratege Rudolf Wittig
mit Rat und Tat half. Mitgliedskarten
mussten gedruckt, das Vereinsleben in
Gang gebracht, Kontakte hergestellt und
Publikationen ins Auge gefasst werden.
Ende Juli 1990 brach ein Teil des Vorstandes
zu einer ersten Reise nach St.
Jodok mit Besuch der Geraer Hütte auf,
wobei sowohl erste persönliche Kontakte
mit Landshuter Bergfreunden geknüpft
wurden als auch wichtige Begegnungen
mit Vertretern des Tourismusverbandes
Wipptal zustande kamen. Der 90jährige
Rudolf Wittig war Initiator dieser Tour
und noch höchstselbst mit auf die Geraer
Hütte aufgestiegen, wo er seinen alten
Freund Schorsch Rockinger wiedersah,
Geraer Hüttenwart der DAV-Sektion
Landshut von 1976 bis 1980. Ein wahrhaft
legendäres Treffen zweier alpiner Urgesteine!
Mit der DAV-Sektion Landshut