125 JahreSektion Gera (6,86 MB)
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Die <strong>Gera</strong>er Hütte nach Fertigstellung des Anbaues 1934.<br />
die der damalige Stadtarchivar Ernst<br />
Paul Kretschmer verfasste.<br />
Die <strong>Gera</strong>er Hütte wird noch bis zur Saison<br />
1923 von dem verdienstvollen ersten<br />
Hüttenwirt Hans Fröhlich bewirtschaftet,<br />
ehe die Stelle durch den Sektionsvorstand<br />
mit dem Ehepaar Platter aus<br />
Innsbruck neu besetzt wird. Wie einst<br />
das Ehepaar Fröhlich erweisen sich auch<br />
die Platters als Glücksgriff. Die Besucher-<br />
und Übernachtungszahlen auf der<br />
<strong>Gera</strong>er Hütte nehmen so rasant zu, dass<br />
schon 1925 ein Anbau zur Schaffung<br />
neuer Schlafplätze dringlich wird. Der<br />
im Folgejahr mit dem Projekt beauftragte<br />
berühmte Tiroler Baumeister Hofrat Dr.<br />
Ing. Sehrig konnte sich allerdings auf<br />
der <strong>Gera</strong>er Hütte nur ein bescheidenes<br />
Denkmal setzen. Das Geld reichte lediglich<br />
zum Ausbau des Winterhauses.<br />
Seine 1928 in Auftrag gegebenen Pläne<br />
für einen Neubau an der Hütte selbst<br />
kommen nicht zur Ausführung. Möglicherweise<br />
brachte sich im Sommer des<br />
gleichen Jahres ein weiterer Aspirant für<br />
das anstehende Hüttenerweiterungsprojekt<br />
nachhaltig ins Gespräch: Richard<br />
Platzmann, der schon 79-jährige einstige<br />
Top-Bergsteiger und Intimkenner der<br />
34<br />
<strong>Gera</strong>er Hütte, verbrachte mit einem Sektionsfreund<br />
einen Bergurlaub in Tirol,<br />
wobei mehrere 3000er bestiegen wurden.<br />
Der Name des Bergfreundes: Architekt<br />
Walter Fraulob. Die Weltwirtschaftskrise<br />
ging auch an der Sektion <strong>Gera</strong> nicht<br />
spurlos vorüber. Wegen zu hoher Kosten<br />
(90.000 bis 100.000 Schilling) landete das<br />
Hüttenbauprojekt von Dr. Sehrig vorerst<br />
in der Schublade.<br />
Erst 1930 wurde im Vorstand der damals<br />
stellvertretende Hüttenwart Rudolf Wittig<br />
beauftragt, in der <strong>Gera</strong>er Hütte nochmals<br />
Ermittlungen anzustellen, inwieweit<br />
und in welchen Größenordnungen<br />
zusätzlicher Raumbedarf entsteht. Sein<br />
Bericht bestätigte die bereits erhobenen<br />
Forderungen und die Notwendigkeit<br />
eines Erweiterungsbaues. Nach „Kassensturz“<br />
wurde der Erweiterungsbau im<br />
gleichen Jahr im Vorstand unter Vorsitz<br />
Wilhelm Oberlaenders beschlossen. Der<br />
<strong>Gera</strong>er Architekt Walter Fraulob, langjähriges<br />
Vorstandsmitglied und seit diesem<br />
Jahr auch als Nachfolger von Richard<br />
Platzmann neuer Hüttenwart der Sektion,<br />
erarbeitete ein Projekt, mit dem eine<br />
nahezu ideale Anbaulösung gefunden<br />
war und das Hüttengebäude obendrein