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125 JahreSektion Gera (6,86 MB)

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mit einer tuchenen, etwas wärmeren Hose, einem bis an den Hals schliessenden,<br />

mit heraufzuschlagendem Kragen versehenen, nicht zu kurzem Tuchrock mit vielen<br />

weiten Taschen zur Unterbringung von Reisehandbuch, Reisekarte, Cigarren-Etui,<br />

Notizbuch, Feuerzeug, Fernrohr u. s. w. (am Besten eine echte Gebirgsjoppe mit<br />

hohem Kragen), einem weichen Filzhut, weichen wollenen Strümpfen, einem Paar<br />

dicksohlige, mit starken Nägeln beschlagene, bequeme Schuhe, die man schon einige<br />

Tage vor Beginn der Reise trägt, um sich daran zu gewöhnen u. sie auszuweiten,<br />

einen dickwollenen Plaid (jedem Ueberrocke vorzuziehen), einem mit eisernem Stachel<br />

versehenen guten Gehstock, in den sich allenfalls ein Regenschirm hineingeben<br />

lässt u. einer Feldfl asche mit Trinkbecher zum Umhängen versorgen. Geldtasche<br />

oder Portemonaie trägt man dabei am Besten an einem starken Seidenbande um den<br />

Hals, da bei Bergtouren ein Verlieren oder Herausfallen leicht möglich ist.<br />

Als Reisetasche sind die neuesten von den Engländern gebrauchten Reisetornister zu<br />

empfehlen, da sie am bequemsten zu tragen sind u. für alles Nothwendige Raum bieten:<br />

es fi nden darin 4 Hemden (2 wollene, 2 leinene), 5 Paar Strümpfe, ein paar leichte<br />

Stiefeletten, Hausschuhe, Taschenbücher u. andere kleine Utensilien, wie Scheere,<br />

Nadel, Faden, Kamm, Bürste, Seife u. s. w. Platz. Sehr bequem sind auch die in Tirol<br />

landesüblichen Schnerfer oder Schnürsäcke (à 2 ½ - 3 fl .), besonders wenn man sie<br />

durch Überziehen mit sogen. amerikanischer Leinwand wasserdicht gemacht hat.<br />

Wanderer, deren Zweck grössere Gebirgs- u. Gletscherpassagen, Besteigung von<br />

Eisspitzen etc. ist, haben ausserdem nöthig: 1. tüchtige Bergschuhe. Man lasse sich<br />

dieselben von geschabtem Rinds- oder Kuhleder, am Besten von Juchten verfertigen<br />

u. sehe besonders darauf, dass sie nicht zu eng u. nicht zu weit seien u. am Fusse fest<br />

sitzen; die Sohle muß fi ngerdick u. an ihrem ganzen Umfange mit breiten gutgefassten<br />

Flügelnägeln versehen sein u. keine Absätze haben; auch taugen elastische Züge<br />

für solche Schuhe nicht, sondern sie müssen zum Schnüren eingerichtet sein. Sie<br />

werden nicht gewichst, sondern, so oft sie trocken geworden, mit Fett geschmiert.<br />

Von guten Bergschuhen hängt oft das Wohl u. Wehe ganzer Unternehmungen ab,<br />

sie helfen dort, wo gewöhnliche Fussbekleidung den Anstieg unmöglich machen, ja<br />

den Wanderer ins Verderben bringen würde. 2. feste, am Besten halbtuchene Hosen<br />

mit ausgebauchten Knien. Gut ist es, wenn man dieselben am Knöchel über dem aufragenden<br />

Ledertheil des Schuhes beliebig enger u. weiter machen kann, damit man<br />

nöthigen Falls gegen Nässe geschützt ist; 3. einen Bergstock. Derselbe soll wenigstens<br />

so lang als die Person sein, die ihn benutzt, aus festem zähen Holze (Haselnuss,<br />

Weissbuchen etc.) bestehen und unten mit einem 2’’ langen starken Eisenstachel versehen<br />

sein; 4. Fusseisen. Zu Touren über Eis eigenen sich am Besten die in Vulpmes<br />

(Stubai) gefertigten Gliedeisen mit 6 Zacken, die von Fremden aus dem Flachland<br />

mitgebrachten, vielfach gekünstelten Fusseisen taugen in der Regel nichts; 5. Flanellhemden.<br />

Dieselben wirken ausserordentlich wohltätig auf den Körper, in dem<br />

sie einerseits den Schweiss einsaugen, andererseits bei dem in den Hochregionen<br />

häufi g eintretenden Temperaturwechsel vor Erkältung schützen; ein Paar genügt für<br />

eine mehrwöchentliche Tour vollständig, indem man das Hemd nicht zu waschen,<br />

sondern bloss an der Sonne oder am Feuer zu trocknen braucht; 6. Rauchgläser (London<br />

smokes). Als Schutzmittel für die Augen auf Gletscherfahrten, um schmerzhafte<br />

Augenentzündungen u. selbst Erblinden zu verhüten, wogegen die bekannten grünen<br />

Schleier, als Athem erschwerend, zu missrathen sind. Brillenträger können im<br />

Nothfall die gewöhnlichern Brillen über einer Kerzenfl amme auf der Aussenseite<br />

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