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125 JahreSektion Gera (6,86 MB)

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angereist. Insgesamt musste die Sektion<br />

eine Summe von über 12.000 Mark aus<br />

Spenden und Darlehen aufbringen, um<br />

den Hüttenbau zu fi nanzieren. Bereits<br />

1907 waren alle Schulden wieder getilgt!<br />

Schon vor dem eigentlichen Hüttenbau<br />

wurde mit der Anlage von Wegen im<br />

Alpeiner Tal begonnen und auch in den<br />

folgenden Jahren musste die Sektion dem<br />

Bau neuer Wanderwege im <strong>Gera</strong>er Hüttengebiet<br />

und deren Erhaltung viel Zeit<br />

und Geld widmen. Doch auch vom Zentralausschuss<br />

des DuÖAV wurden für<br />

den Wegebau rund um die <strong>Gera</strong>er Hütte<br />

wiederholt Zuschüsse gewährt. Dieser<br />

Wegebau war auch dringend notwendig<br />

und trug ganz wesentlich zur Imagesteigerung<br />

der sehr schönen und beliebten<br />

Schutzhütte bei, deren erfahrener und<br />

umsichtiger Hüttenwirt Hans Fröhlich<br />

im Sommer 1911 mit 1041 Besuchern und<br />

615 Übernachtungen einen Vorkriegsrekord<br />

registrieren konnte. Hans Fröhlich,<br />

der sich 1907 im Talort St. Jodok mit der<br />

„Villa <strong>Gera</strong>“ (später „<strong>Gera</strong>er Hof“) auch<br />

eine eigene Pension errichtete, war Hüttenwirt<br />

der <strong>Gera</strong>er Hütte von 1895 bis<br />

1923. Das 25-jährige Gründungsjubiläum<br />

der Sektion im Jahre 1904, zu dem eine<br />

schmale, von Prof. Dr. Stade verfertigte<br />

Festschrift erschien, war durchaus Anlass,<br />

auf eine sehr erfolgreiche und stark<br />

in die Öffentlichkeit wirkende Vereinsarbeit<br />

zurückzublicken. Vor allem durch<br />

die seit 1892 alle zwei Jahre stattfi ndenden<br />

Winterfeste mit 600 bis 700 Ballgästen<br />

wird der „Alpenverein“ in <strong>Gera</strong><br />

berühmt und profi liert sich fast als eine<br />

Art Event-Agentur für Tanz, Geselligkeit<br />

und Unterhaltung. Über das letzte dieser<br />

Vorkriegs-Winterfeste, das am 6. März<br />

1914 stattfand und wiederum für einen<br />

bis auf den letzten Platz gefüllten Wintergarten<br />

sorgte, schreibt der Chronist:<br />

„Das ganze vornehme bürgerliche <strong>Gera</strong><br />

hatte seine Vertreter entsandt und Beamte<br />

und Industrielle, Chefs und Angestellte,<br />

jung und alt sah man harmonisch und<br />

24<br />

Theodor Jaenicke wurde 1850 in Cobegrün bei<br />

Halle geboren. Nach Besuch des Gymnasiums<br />

und Abitur in Halle trat er in das Füsilier-Regiment<br />

Nr. 37 in Posen ein und nahm 1870/71<br />

am deutsch-französichen Krieg teil. 1890 nahm<br />

er als Hauptmann eines Infanterie-Regiments<br />

seinen Abschied. Später erhielt er als Reservist<br />

den Rang eines Majors. Theodor Jaenicke hatte<br />

den Vorsitz der Sektion <strong>Gera</strong> im DuÖAV von<br />

1897 bis 1920 inne und erwies sich als ein<br />

überaus exakter und souveräner Geschäftsführer,<br />

unter dem der eigentliche Aufstieg des<br />

Alpenvereins ins öffentliche Bewusstsein der<br />

Elstermetropole begann. Der Ehrenvorsitzende<br />

starb 1926 in <strong>Gera</strong>.<br />

ungezwungen vereint durch die Säle<br />

des Wintergarten schreiten. Selbst Hans<br />

Fröhlich, der Wirt unserer <strong>Gera</strong>er Hütte,<br />

fehlte nicht!“<br />

Mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges im<br />

August 1914 kam das Vereinsleben zunehmend<br />

zum Erliegen und beschränkte<br />

sich weitgehend auf Initiativen zur<br />

Linderung der Not der unter dem Krieg<br />

leidenden Bevölkerung im Fürstentum<br />

Reuß j. L. und in den Talorten der <strong>Gera</strong>er<br />

Hütte.

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