125 JahreSektion Gera (6,86 MB)

Meine Erinnerungen an Alpentouren
im Gebiete der Geraer Hütte
Dr. Max Schröder
In der Mitte der neunziger
Jahre, nach Einweihung der Geraer
Hütte, machte ich einige Hochtouren in
der Umgebung derselben, von denen
eine von der Kaseralp gegenüber der
Gabelung zur Tscheisch ihren Ausgang
nahm, um von hier aus im direkten
Anstieg gegen das Gammer Spitzel die
dortigen Hochmader unterhalb derselben
zu erreichen und so ziemlich steil
ansteigend auf möglichst kurzem und
geraden Wege die fast genau westlich
von der Hütte liegende Hohe Warte zu
erreichen. Der scheinbar ganz harmlose
Zugang über die von der Geraer Hütte
aus gesehenen, direkt vor den Augen
Blick aus dem Schmirntal zum Tuxer Hauptkamm.
liegenden Almen, welche unserem Wildheuer
Joh. Ofer natürlich aus der Praxis
sehr gut bekannt waren, ist schwierig.
Die von dort aus wie zu einem bequemen
Spaziergange einladenden Almen sind
durchaus nicht so harmlos. Ohne Steigeisen
und Kenntnis der Wildheuer-Technik
widerrate ich jedem Hüttenbesucher, diese
fast tückischen, vielfach durch die dort
häufi gen Lahner (Lawinen) geglätteten
Grasfl ächen zu betreten. Jeder, der dort
ins Gleiten kommt, ist einer blitzschnellen,
rettungslosen Abfahrt sicher, und
er wird nur durch ein Wunder vor dem
Tode bewahrt bleiben. Kniefestigkeit und
absolute Schwindelfreiheit ist hier schon
bestimmt erforderlich. Bald nach dem
sehr anstrengenden schrittweisen, äu-
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