125 JahreSektion Gera (6,86 MB)
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der BSG Motor Union wechselte später<br />
zur BSG Handel <strong>Gera</strong> und erlebte unter<br />
anderem durch das Wirken solch engagierter<br />
Wanderleiter wie Bernd Weber<br />
in den 80er Jahren einen nochmaligen<br />
enormen Aufschwung. Parallel zur aufstrebenden<br />
Laufbewegung (Kernberglauf,<br />
Rennsteiglauf) entwickelte sich im<br />
Deutschen Verband für Wandern, Bergsteigen<br />
und Orientierungslauf (DWBO)<br />
Der DWBO ging aus der Sektion Touristik<br />
der DDR hervor, die am 7. Juni 1952 als<br />
Dachverband für alle in Betriebssportgemeinschaften<br />
organisierten Wanderer<br />
und Bergsteiger gegründet wurde. Ab<br />
1957 gehörte die nun als Deutscher Wander-<br />
und Bergsteigerverband der DDR<br />
(DWBV) bezeichnete ehemalige Sektion<br />
Touristik der DDR mit seinem Präsidium<br />
sowie den Bezirks- und Kreisfachausschüssen<br />
als einer von 33 Fachverbänden<br />
dem DTSB an. 1970 wurde der DWBV in<br />
Deutscher Verband für Wandern, Bergsteigen<br />
und Orientierungslauf der DDR<br />
(DWBO) umbenannt. Was man unter<br />
der angestrebten Entwicklung zu „neuen<br />
Im Gegensatz zu den traditionellen<br />
Kletterhochburgen in Sachsen und Thüringen<br />
entstand in dem eigentlich durch<br />
ganz andere Sportarten dominierten,<br />
sowie wirtschaftlich (Uranbergbau) und<br />
politisch (Bezirksstadt) prosperierenden<br />
<strong>Gera</strong>, ein Bergsteigerverein erst gegen<br />
Ende der 50er Jahre. Im Sommer 1958<br />
vermeldete die BSG Einheit <strong>Gera</strong> den<br />
Zugang einiger Berg- und Kletterinteressierter,<br />
die durchaus gewillt waren,<br />
zunächst eine eigene Klettergruppe<br />
und später nach altem sächsisch-bayerischem<br />
Vorbild einen eigenen Kletterklub<br />
zu gründen. Allerdings stellte sich schon<br />
nach kurzer Zeit heraus, dass die „Che-<br />
das Leistungswandern, so dass auch<br />
von <strong>Gera</strong>er Wanderfreunden Distanzen<br />
von 50 Kilometern und mehr in Angriff<br />
genommen wurden. An der Ostsee oder<br />
in der Sächsischen Schweiz wurden<br />
Wanderstrecken von 100 Kilometern am<br />
Stück bewältigt. 1989 hatte die Abteilung<br />
Wandern der BSG Handel <strong>Gera</strong> über<br />
350 Mitglieder!<br />
moralischen und ethischen Werten des<br />
Bergsteigens unter der Herrschaft der<br />
Arbeiterklasse“ (Däweritz) zu verstehen<br />
hatte wurde u. a. in einem Artikel von<br />
Robert Otto Franz präzisiert. Der Leiter<br />
der DDR-Fachkommission Trainingswesen<br />
schrieb in dem Artikel „Über die<br />
Sportklassifi zierung im Bergsteigen“,<br />
der in der Werbeschrift „Freundschaft“<br />
der Sektion Touristik im Januar 1953<br />
veröffentlicht wurde u. a.: „Aber hinter<br />
der sportlichen Entwicklung hinkt das<br />
gesellschaftliche Bewusstsein der Bergsteiger<br />
nach. Noch immer herrscht der<br />
Geist des Idealismus …“<br />
mie“ zwischen den jungen Kletterrebellen<br />
und der Vereinsführung der BSG<br />
Einheit nicht stimmte, weswegen die<br />
gan ze Gruppe zur BSG Lok <strong>Gera</strong> wechselte,<br />
die überdies auch noch kostenlose<br />
Bahnfahrscheine für die Mitglieder zur<br />
Verfügung stellte.<br />
Als Nestor des Nachkriegsbergsteigens<br />
in <strong>Gera</strong> und damit Gründervater des<br />
späteren KV Uhustein muss zweifellos<br />
Reinhard Sehrer gelten. Als erster Chef<br />
der Truppe und gleichzeitig deren Senior,<br />
war er der einzige, der schon mal Alpenfels<br />
und auch sächsischen Sandstein<br />
in den Händen gehabt hatte. Weitere<br />
Gründungsmitglieder des <strong>Gera</strong>er Ver-<br />
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