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125 JahreSektion Gera (6,86 MB)

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sung großer Quantitäten Milch, Brot und Fleisch und launiger Unterhaltung suchten<br />

wir gegen 10 Uhr unser gemeinschaftliches Heulager auf. Trotz musterhafter<br />

Disziplin und Ruhe in unseren Reihen fl oh uns doch fast vollständig der Schlaf. Ich<br />

erwartete sehnlichst den Morgen, konnte aber die Zeit an der Uhr nicht erkennen,<br />

und als es graute, sah ich zu meinem Schrecken, daß es bereits 4 Uhr war. Gegen<br />

5 Uhr — also eine Stunde zu spät — traten wir bei vielversprechendem Wetter den<br />

Weg an. Gegen 8 Uhr erreichten wir die Ochsenhütte auf der Alpeiner Alpe, wo<br />

sich Herr Mengel von uns trennte. Nach 12 Uhr erreichten wir die Scharte; hier verweilten<br />

wir gegen zwei Stunden bei herrlichstem Wetter und milder Luft auf dem<br />

Felsen. Freund Bogenhard stieg mit einem der Führer nach der Dominicushütte im<br />

Zamser Tale ab, wir andern gingen nach der Ochsenhütte und über Inner-Vals nach<br />

Jodok zurück, wo wir abends gegen 8 Uhr bei Regen ankamen. Die Bahn brachte<br />

uns nach Steinach; dort erregten unsere verbrannten Gesichter und Hände gerechtes<br />

Staunen.<br />

2. Entfernungen.<br />

Von Steinach nach Jodok sind auf guter Straße ¾ Stunde; von Jodok nach Inner-<br />

Vals auf Feldweg l ¼ bis 1 ½ Stunde; von Inner-Vals nach der Ochsenhütte 2 ½ bis<br />

3 Stunden (von Steinach also 5 Stunden); von der Ochsenhütte bis zur Scharte 3 bis<br />

3 ½ Stunden; zusammen also 7 ½ bis 8 Stunden; von Inner-Vals bis zur Scharte 5 ½<br />

bis 6 Stunden, so daß die Besteigung von Inner-Vals aus und der Rückweg nach Jodok<br />

– von Rastzeiten abgesehen – recht gut 11 Stunden Zeit erfordert.<br />

Von der Scharte zur Dominicushütte erfordert der Abstieg zirka 3 ½ Stunden; man<br />

braucht also von Jodok zur Dominicushütte recht gut 11 bis 12 Stunden, von Inner-<br />

Vals 10 bis 11 Stunden.<br />

3. Ansichten auf der Tour.<br />

Von dem anmutig gelegenen Steinach an hat man den grünen Kopf des Padauner<br />

Kogels im Vorblick. Bei St. Jodok ist ein schöner Einblick in das Schmirn-Tal. Von<br />

St. Jodok an wird das Valser Tal südlich von dem Padauner Kogel, dem Stilleskopf<br />

und der Sachsalpenwand, nördlich von den Vorbergen der Gampenspitze eingeschlossen<br />

und ist keineswegs einförmig. Eine fast fortwährende Reihe von Häusern<br />

begleitet den Weg bis Inner-Vals. Die nördliche Tallehne bietet einigen Feldern Platz,<br />

im übrigen ist das zirka ½ Stunde breite Tal von Wiesen bedeckt. Flußgeröllfelder<br />

treten erst hinter Inner-Vals auf, besonders an der Gabelung des Valser und Alpeiner<br />

Tales; von dieser Gabelung an ist das Alpeiner Tal mit Schutt erfüllt und bildet der<br />

Bach rauschende Kaskaden.<br />

Schon vor Inner-Vals öffnet sich der Talschluß des südöstlich verlaufenden hinteren<br />

Valser Tales, gebildet von dem vielgegliederten, mit viel kleinen, auch größeren<br />

Schneefeldern bedeckten Kraxentrager (2996 m) und Hohe Kirche (2631 m); der Talschluß<br />

des Alpeiner Tales öffnet sich erst zirka ½ Stunde oberhalb Inner-Vals. Hinter<br />

Inner-Vals breitet sich das Tal zu einem breiten grünen Kessel aus, der nach dem,<br />

das Alpeiner und Valser Tal schneidenden grünen Bergrücken zu mit Nadelholz<br />

bestanden ist.<br />

Von Inner-Vals führt der Weg am rechten Ufer des Alpeiner Baches l Stunde ziemlich<br />

eben am Abhange der Alpeiner Alpe hin und steigt dann als leidlich gangbarer<br />

Fußsteig ziemlich steil nach der Alpeiner Alpe, zuletzt über Grasfl ächen zur Och-<br />

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