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125 JahreSektion Gera (6,86 MB)

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winn zu betrachten sein, wenn unsere Bergwiesen früher oder später, von der Maschine<br />

unterjocht, der Tummelplatz einer sich drängenden verständnislosen Menge<br />

sein werden. – Und nun zuletzt (last not least) sei noch eines gemeinsamen Nutzens<br />

des Bergsteigens gedacht, ich meine der allgemeinen körperlichen und insbesondere<br />

geistigen Auffrischung, welche die Alpenreisen gewähren. Wir leben ja in der Zeit<br />

des Dampfes und der Elektrizität. Auf allen Gebieten des gewerblichen, industriellen,<br />

künstlerischen und geisten Lebens und Ringens sind die Ansprüche an jeden<br />

Einzelnen dermaßen gesteigert, dass es des Aufgebotes der gesamten körperlichen<br />

und geistigen Spannkraft bedarf, um sich der Konkurrenz zu erwehren, um nicht<br />

zu unterliegen, um nicht rücksichtslos von der nachdrängenden Masse zertreten<br />

zu werden! Da ist es denn ein unabweisbares Bedürfnis, den abgehetzten Nerven<br />

wenigstens einige Wochen jährlich Ruhe zu gönnen!“<br />

Zu diesen Klubversammlungen kamen<br />

seit 18<strong>86</strong> regelmäßig die in Ernsee abgehaltenen<br />

Frühlingsklubs, die Vorläufer<br />

der jahrelang beliebten Familienausfl üge<br />

nach Ernsee. Diese sommerlichen Familienwanderungen<br />

nach Ernsee und auch<br />

so manche Klubversammlung wurden<br />

in besonders engagierter Weise von dem<br />

damals schon über 60-jährigen Hofmaler<br />

Theodor Fischer gestaltet, der sich durch<br />

zahlreiche geist- und humorvolle Vorträge<br />

große Verdienste um die Förderung<br />

des alpinen Geistes und des geselligen<br />

Lebens innerhalb der Sektion erwarb.<br />

Später hat Theodor Fischer dann mehrere<br />

hervorragende Ölbilder eigens für<br />

die Ausschmückung und Verschönerung<br />

der <strong>Gera</strong>er Hütte geschaffen. Trotz eines<br />

solchen regen Vereinslebens, das auch<br />

öffentlich durch manche Pressemeldung<br />

wahrgenommen werden konnte, hielten<br />

sich die Neuzugänge lange in Grenzen<br />

und bei Ablauf des Jahres 1888 betrug<br />

die Zahl der Sektionsmitglieder gerade<br />

mal 60. Die tatkräftige, vielseitige Förderung,<br />

die die Bestrebungen des DuÖAV<br />

gerade in jener Zeit fanden, machte sich<br />

dann allerdings auch bei der Sektion<br />

<strong>Gera</strong> bemerkbar. Im Jahre 1889 stieg die<br />

Mitgliederzahl auf 106 und im Jahre<br />

1890 auf 124. Jener ideelle und fi nanzielle<br />

Rückenwind vom Zentralausschuss<br />

und der damit verbundene Mitgliederzuwachs<br />

führte genau zehn Jahre nach<br />

Gründung der Sektion zu ersten ernst-<br />

22<br />

Alexander Böhnert wurde 1844 in <strong>Gera</strong><br />

geboren. Er besuchte das Gymnasium in <strong>Gera</strong>,<br />

studierte dann Theologie und übernahm die<br />

Pfarrstelle in Wenigenauma in der Nähe von<br />

Greiz. 1873 heiratete er Helene von Abendroth,<br />

die Tochter eines Kgl. S. Geh. Kriegsrates in<br />

Wenigenauma. Pfarrer Böhnert war ein begeisterter<br />

Bergwanderer, der nach seinem Beitritt<br />

zur Sektion <strong>Gera</strong> im DuÖAV entschieden<br />

für den Bau einer eigenen Schutzhütte in den<br />

Alpen plädierte und nach seiner Wahl zum<br />

1. Vorsitzenden der Sektion 1890 auch der<br />

Hüttenbaukommission vorstand. 1895 vollzog<br />

er die Weihe der <strong>Gera</strong>er Hütte. Pfarrer Böhnert<br />

starb 1906 in Wolfratshausen bei München.

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