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Umweltbericht zum Bundesverkehrswegeplan

bvwp-2030-umweltbericht

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ziert sich die Nachfrage auf der Schiene durch die im BVWP untersuchten Straßenprojekte<br />

um 2.710 Personenfahrten je Werktag, die sich auf rund 25.100 Relationen verteilen. Hochgerechnet<br />

auf ein Jahr verringert sich damit die Nachfrage um 963.000 Schienenpersonenfahrten;<br />

dies entspricht etwa 0,04 % der insgesamt für die Schiene prognostizierten Nachfragemenge.<br />

Bezogen auf die Verkehrsleistung ergibt sich ein Rückgang um rund 97,7 Mio.<br />

Personenkilometer, was einem Rückgang um 0,1 % entspricht. In der Summe sind damit<br />

relevante verkehrsträgerübergreifende Wirkungen von der Straße auf die Schiene nicht feststellbar.<br />

Darüber hinaus wurde der Einfluss durch Straßenvorhaben im BVWP auf einzelne Schienenvorhaben<br />

genauer geprüft. Dabei hat sich gezeigt, dass die aus den Straßenvorhaben<br />

resultierenden Nachfragerückgänge bei der Schiene nur in wenigen Fällen eine Größenordnung<br />

von 1 % übersteigen. Die Abschätzung der Nutzenminderung für das am stärksten von<br />

solchen Nachfragerückgängen betroffene Schienenprojekt (ABS/NBS Hamburg/Bremerhaven<br />

- Hannover) hat ergeben, dass sich der Gesamtnutzen – und damit auch<br />

das NKV – unter den ungünstigsten Annahmen um maximal 2 % vermindert. Aus der Sicht<br />

des Personenverkehrs sind somit keine maßgeblichen Veränderungen der vorliegenden Bewertungsergebnisse<br />

aus einer verkehrsträgerübergreifenden Bewertung der Schienenprojekte<br />

im BVWP 2030 zu erwarten.<br />

Die Nutzen im Schienengüterverkehr aus projektbedingten Verlagerungen von anderen<br />

Verkehrsträgern entstehen auf Basis von Tonnenkilometern zu etwa 98 % aus Verlagerungen<br />

von der Straße. Der Anteil der Verlagerungen zwischen den Verkehrsträgern Schiene<br />

und Wasserstraße konzentriert sich hingegen auf nur wenige Vorhaben und ist im Gesamtdurchschnitt<br />

mit 2% sehr niedrig. Bewertungsrelevante intermodale Interdependenzen zwischen<br />

Schiene und Wasserstraße können deshalb ausgeschlossen werden. Bei den Verlagerungsentscheidungen<br />

von der Straße auf die Schiene dominieren mit über 85% kapazitätsbedingte<br />

Verlagerungen, die sich aus der Verbesserung der Engpasssituation ergeben.<br />

Hierbei handelt es sich um Verkehr, der nur deswegen per Lkw gefahren wird, da die Nachfrage<br />

auf der Schiene nicht abgewickelt werden kann. Durch die Kapazitätssteigerung aufgrund<br />

der Schienenprojekte kann diese Nachfrage vom Lkw auf die Bahn wechseln. Dieses<br />

Verkehrsaufkommen würde auch bei einer gleichzeitigen Verbesserung des Straßennetzes<br />

überwiegend per Schiene transportiert werden. Eine wesentliche Veränderung der Bewertungsergebnisse<br />

im Schienengüterverkehr durch die Berücksichtigung intermodaler Netzeffekte<br />

ist daher nicht zu erwarten.<br />

Bei den Vorhaben der Wasserstraße liegen nahezu keine intermodalen Interdependenzen<br />

mit Straßen- oder Schienenprojekten vor. Ein geringfügiger Einfluss auf das Bewertungsergebnis<br />

ist nur bei einem Binnenwasserstraßenprojekt zu beobachten. Hierbei handelt es sich<br />

um den Ausbau der Donau im Abschnitt Straubing-Vilshofen (Projekt W31). Hierdurch sind<br />

Verlagerungsmengen im Umfang von 338.000 Tonnen auf das Binnenschiff zu erwarten. Da<br />

der Nutzen aus der Verkehrsverlagerung lediglich 3% des Projektnutzens ausmacht, ist das<br />

Bewertungsergebnis jedoch von intermodalen Interdependenzen unabhängig.<br />

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